Haßberge feiern Wiedervereinigung Freiheit ist ein wertvolles Gut

Gerhard Schmidt
Keine Angst, die DDR ist nicht zurückgekehrt. Dieses alte Feuerwehrfahrzeug aus Steinheutrode gehört dem Historischen Verein Heldburg. Stolz präsentieren (von links) Benjamin Heerdt, „Jungpionier“ John Borg, „Ernst-Thälmann-Pionier“ Chantal Borg und Kommandant Jürgen Berchner ihren „Schatz“. Foto: /Gerhard Schmidt

Am ehemalige Todesstreifen zwischen Hellingen und Maroldsweisach fand heuer die Wiedervereinigungsfeier statt. Hier betonten die Anwesenden, wie wichtig unter anderem Freiheit und friedliches Miteinander sind.

 
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Maroldsweisach/Hellingen - Wegen der Corona-Pandemie fand am Sonntag die traditionelle Wiedervereinigungsfeier nicht in Maroldsweisach oder Hellingen, sondern am Ort des Geschehens vor 31 Jahren, dem ehemaligen Todesstreifen zwischen beiden Ortschaften, statt. Diese Wahl war auch deshalb von Vorteil, weil sie den Anwesenden noch einmal vor Augen führte, wie die Gegend damals aussah. Die Teilung konnte so noch einmal wesentlich deutlicher nachempfunden werden.

Beide Bürgermeister, Wolfram Thein aus Maroldsweisach und Christopher Other aus Heldburg, schauten an diesem besonderen Tag zurück. Im Fokus stand dabei vor allem das damalige Gefühl der Hilflosigkeit. Doch nicht nur das Negative wurde an diesem Tag beleuchtet, auch das Positive wurde betont. So bezeichnete Other die Verbindung zwischen Hellingen und Maroldsweisach als ein Musterbeispiel dafür, „wie man zusammenwachsen kann.“ Der Heldburger Bürgermeister rief dazu auf, die Zukunft weiter gemeinsam zu formen.

Seinen Amtskollegen aus Maroldsweisach, Wolfram Thein, freute es zudem, dass aufgrund der aktuellen Corona-Lage wieder eine gemeinsame Feier dieses besonderen Tages möglich sei. „Durch das Zusammenwachsen von Ost und West, durch Zuwanderung und Integration ist unser Land in den letzten 31 Jahren vielfältiger und unterschiedlicher geworden“, erklärte Thein. „Das friedliche Miteinander der vielen verschiedenen Menschen in unserem Land zu organisieren, das ist die Aufgabe, vor der wir heute stehen.“ Das sei, so Thein, nicht immer einfach. „Aber es ist ein Ausdruck der Freiheit, die dieses Land auszeichnet. Freiheit, das ist denke ich, ist das wichtigste Wort, welches im Zusammenhang mit dem Mauerfall, mit der Wiedervereinigung steht“, so Thein. Umso wichtiger sei es, „dass wir uns immer vor Augen halten, dass es eines der wichtigsten Güter ist, frei zu sein. Dafür sollten wir uns dankbar zeigen.“

Landrat Wilhelm Schneider wies darauf hin, dass das Feiern wichtig sei. Daher dankte er auch den vielen Besuchern, „dass sie heute nicht auf dem Acker sind“. Er wünsche sich, dass Kommunen und Landkreise auch künftig noch mehr zusammenwachsen. Ein Schritt in diese Richtung sei nun auch durch den „Heimat-Hopper“ gemacht (die Neue Presse berichtete). Schneider betonte auch, dass es Straßen und Wege brauche, um „leichter zueinanderzufinden.“ Er forderte in diesem Zusammenhang die Sanierung der Staatsstraße zwischen Allertshausen und Hellingen sowie einen neuen Radweg entlang dieser Straße.

Die Feier wurde musikalisch von einer Vertretung der Riether Musikanten ausgestaltet.

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