Haßberge Förderung für Naturparks

Günther Geiling
Einzelne bayerische Naturparke haben bereits in der Vergangenheit Informationszentren eingerichtet, einige wie der „Naturpark Haßberge“ befinden sich in der Umsetzungsphase und wiederum andere wie der Naturpark Steigerwald befinden sich in der Planungsphase. Foto: picture alliance/dpa/Bernd Weißbrod

Ein Thema, das den Kreistag in dieser Woche beschäftigt hat, waren die Naturparkzentren. Zudem stellte sich die neue Kreisheimatpflegerin vor.

 
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Der Landkreis Haßberge ist grundsätzlich bereit, sich an der Hälfte der nicht durch Fördermittel gedeckten laufenden Betriebskosten für das „Naturparkzentrum Steigerwald“ in Scheinfeld zu beteiligen und die erforderlichen Mittel in Höhe von knapp 12 000 Euro jährlich in der Haushaltsplanung ab dem Jahre 2025 einzustellen. Dies beschloss der Kreistag Haßberge auf seiner Sitzung unter dem Vorbehalt, dass alle anderen Mitglieder im Naturpark sich in gleicher Weise an der Finanzierung der Betriebskosten beteiligen.

Nach den geplanten Förderrichtlinien des Freistaats Bayern ist es möglich, in den bayerischen Naturparken sogenannte „Naturparkzentren“ einzurichten. Die Bayerische Staatsregierung verfolgt damit das Ziel bayernweit ein Netz an qualifizierten und gut erkennbaren Informationszentren zu schaffen, die sich unter der Dachmarke „Naturparkzentrum“ gemeinsam präsentieren. Nach den derzeit geltenden Förderrichtlinien kann im Wege der Festbetragsfinanzierung die Entwicklung und Konzeption eines solchen Zentrums mit einmal bis zu 50 000 Euro, die Errichtung mit einem einmaligen Betrag von bis zu zwei Millionen Euro und der Betrieb mit jährlich bis zu 200 000 Euro gefördert werden. Einzelne bayerische Naturparke haben bereits in der Vergangenheit Informationszentren eingerichtet, einige wie der „Naturpark Haßberge“ befinden sich in der Umsetzungsphase und wiederum andere wie der Naturpark Steigerwald befinden sich in der Planungsphase.

Michael Brehm, Leiter der Wirtschaftsförderung, teilte dabei mit, dass analog zum Naturparkzentrum Haßberge die Investitionskosten für das Naturparkzentrum Steigerwald von den Standortkommunen – Stadt Scheinfeld und Landkreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim – getragen und die Betriebskosten auf die am Naturpark beteiligten Landkreise nach Flächenanteil aufgeteilt werden. Auch dabei habe man sich am Naturparkzentrum Haßberge orientiert. Demnach errechneten sich unter Berücksichtigung von drei Personalvollzeitstellen mindestens 2000 Öffnungsstunden/Jahr, einem ansprechenden Veranstaltungsprogramm etc. Betriebskosten in Höhe von 290 000 Euro, die maximal mit 200 000 Euro bezuschusst würden. Der „Standortlandkreis“ übernehme 50 Prozent der Betriebskosten und die übrigen 50 Prozent würden auf die fünf Landkreise verteilt nach ihrem Flächenanteil am Naturpark. Dies bedeute 48 500 Euro für den Landkreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim (744 Quadratkilometer), 11 199 Euro Haßberge (176 Quadratkilometer), 13 293 Euro Bamberg (214 Quadratkilometer), 12 081 Euro Kitzingen (192 Quadratkilometer), 4 696 Euro Schweinfurt (58 Quadratkilometer) sowie 7 231 Euro Erlangen-Höchstadt (104 Quadratkilometer).

Eine neue Kreisheimatpflegerin wurde für den Dienstbereich Süd im Landkreis Haßberge ernannt, in dem Christian Blenk aus Kirchaich von 1991 bis 2022 wirkte und vor kurzem verstorben ist. Der Kreistag gedachte ihm und Landrat Wilhelm Schneider hob dabei seinen unermüdlichen Einsatz in diesem Ehrenamt hervor, in dem er sehr geschätzt wurde.

Als seine Nachfolgerin stellte sich Silke Blakeley aus Limbach vor, die hauptberuflich als PTA in einer Apotheke in Eltmann arbeitet und als zweite Vorsitzende des Historischen Vereins Haßberge sowie als Vorstandsmitglied im Heimatgeschichtlichen Verein Eltmann auf ihre Aufgabe bestens vorbereitet ist. Sie betreut künftig die Gemeinden Gädheim, Knetzgau, Oberaurach, Rauhenebrach, Sand am Main, Theres, Wonfurt sowie die Städte Eltmann und Zeil am Main bei Baugenehmigungen nach dem Denkmalschutzgesetz, Funden von Bodendenkmälern, Pflege von Brauchtum, Trachten, Betreuung von Heimatmuseen und privaten Sammlungen und an anderem mehr. Die zu beteiligenden Stellen Bezirk Unterfranken, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bayerischer Landesverein für Heimatpflege und die Regierung von Unterfranken stimmten ebenso der Bestellung von Silke Blakeley als ehrenamtlich tätige Kreisheimatpflegerin zu wie der Landkreis.

Außerdem erfolgte die Wiederbestellung der ehrenamtlichen Archivpfleger Bernhard Reinhard, Haßfurt und Johann Reuscher, Hofheim, deren Dienstzeit zum 31.12.2022 endete. Beide stellten sich für eine weitere Amtszeit zur Verfügung und ergänzten das Trio zusammen mit Edgar Meier.

Im weiteren Verlauf wurde auch die Herausnahme von Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet „Naturpark Haßberge“ für beabsichtigte Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage im Bereich zwischen Schlossberg und Schafhof beschlossen bei gleichzeitiger Hereinnahme der Flächen in den Gemarkungen Königsberg und Altershausen.

Sparkassenvorstand Peter Schleich gab dann den Mitgliedern des Kreistages einen Bericht für die Sparkasse Schweinfurt-Hassberge mit Blick auf die Rahmenbedingungen und Herausforderungen. Corona sei kleiner geworden, aber die Ukraine-Thematik rücke immer mehr in den Raum und schwappe mit den drei Themen Inflation, Gasversorgung über und schlage auch auf die Energiepreise durch.

Im Rückblick auf Corona habe man mit Tilgungsaussetzungen gegengesteuert. Das Jahr 2022 sei dann aber durch Inflation und Zinsen stark bewegt worden. So zeige sich das Betriebsergebnis stabil mit leichten Verbesserungen und auch bei den Krediten gebe es aktuell eine geordnete Risikolage. In der Geschäftsentwicklung habe man bis dato in diesem Jahr die Einlagen um 37 Millionen gesteigert, aber auch Kredite auf +178 Millionen mit einer Steigerung von 6,5 Prozent ausgereicht. Letzteres seien aber auf Effekte aus den Jahren 2020/21 zurückzuführen. Im Energiebereich könne man noch keine Auswirkungen erkennen, es käme aber vermehrt zu Antworten wie „Ich kann nicht“, „Ich will nicht mehr“ bis hin zum Wort „Geschäftsaufgabe“. Bei seinem Ausblick auf das Jahr 2023 ließ Peter Schleich keinen Zweifel daran, dass die Herausforderungen zunähmen durch Lieferketten, Inflation, Fachkräftemangel, Gasmangellage sowie Energiepreisen. Beim Preisdeckel wisse man noch nicht, wie die Mechanismen griffen. Auf jeden Fall werde man den Energie-Hilfekredit gerne begleiten.

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