In der kalten Jahreszeit sind Igel immer häufiger in heimischen Gärten in der Stadt anzutreffen. Übertriebene Fürsorge der Besitzer kann den Tieren unter Umständen jedoch mehr schaden als nutzen. Oft ist es falsch verstandene Tierliebe, die Menschen dazu bewegt, Jung-Igel im September oder Oktober ins Tierheim zu bringen. Das süße Gesicht, die niedlichen Knopfaugen und die Tatsache, dass es sich um ein artgeschütztes Tier handelt, bewegt viele Menschen dazu, das vermeintlich hilflose Tier aufzunehmen. Fakt ist, dass ein gesunder Igel schlechtere Überlebenschancen in menschlicher Überwinterung hat als sein freilebender Artgenosse. Das bestätigt auch der Bundesnaturschutz Darmstadt. In der Regel gilt: Jung-Igel zwischen 250 und 350 Gramm besser in diesen kalten Monaten in ihrem Revier zu belassen. Nur augenscheinlich kranke oder verletzte Tiere brauchen jetzt unsere Hilfe. Gerne kann man die Jugendlichen unterstützen, indem man zufüttert. Dabei ist zu beachten, dass Igel reine Insektenfresser sind und somit nichts mit Obst, Nüssen oder gar mit Milch anfangen können. Ganz im Gegenteil. Milch kann sogar im schlimmsten Fall tödlichen Durchfall bei den Tieren verursachen. Besser ist ein hochwertiges Katzenfutter, das bedeutet kein Billigfutter, weil dies meistens nur vier Prozent Fleisch enthält. Besser ist ein Dosenfutter mit hohem Fleischanteil und ohne Getreide. Gerne auch gebratenes Rinderhackfleisch mit etwas Rührei. Natürlich alles ungewürzt. Wichtig ist, dass die Futterstelle regelmäßig gesäubert und vor allem so platziert wird, dass keine Katzen sich daran bedienen können. Optimal bietet sich eine umgedrehte Obstkiste beschwert mit einem Stein an. Ein Igel sollte im November ungefähr 600 bis 800 Gramm Körpergewicht vorweisen können. Mit diesem Gewicht kommt er gut durch den langen Winter. Bei Dauerfrost und geschlossener Schneedecke tagsüber herumlaufende Igel oder allgemein herumlaufende Igel bedürfen unserer Hilfe.