Hassberge Kleine Ursache, große Wirkung

Von Janina Reuter

In Fierst herrscht am Sonntag helle Aufregung: Auf einmal ist der Strom weg. NP-Mitarbeiterin Janina Reuter geht auf die Suche und entdeckt den Übeltäter - ein Marder ist für den Ausfall verantwortlich.

 
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Fierst - Flackerndes Licht, plötzliche Dunkelheit: Eine Szene, fast wie der Anfang eines schlechten Horrorfilms hat sich für die Bewohner von Fierst am Sonntagabend abgespielt. Viele saßen gemütlich auf dem Sofa und sahen fern, doch plötzlich passiert es: Der Fernseher wurde dunkel und das Licht ging aus.

Doch ein richtiger Stromausfall war es zunächst nicht. "Manche Lichter im Haus gingen noch, andere leuchteten schwächer als normal, und der Rest ging gar nicht mehr. Das war komisch", beschreibt eine Anwohnerin. Das war wirklich mysteriös. Wie die Anwohner beschreiben, funktionierten in manchen Zimmern die Lichter ganz normal, wohingegen in anderen Räumen nur der Draht der Glühbirnen schwach glimmte. "Ich habe erst Kerzen herausgesucht und angezündet, falls die Lichter komplett ausgehen würden", erklärt die Fiersterin Jutta Reuter.

Die Anwohner von Fierst waren anfangs sichtlich ratlos. Viele überlegten, ob es an ihrem Haus lag, oder die anderen Haushalte auch betroffen waren und gingen deshalb zu den Nachbarn, um sich zu erkundigen. Doch schnell war klar, dass es wohl ein Problem mit der Stromleitung geben musste, das alle Haushalte in Fierst betraf.

"Ich war ganz froh, als der Nachbar kam und erzählte, dass bei ihm das Licht auch nur noch schwach ging. Ich dachte schon, bei uns im Haus ist etwas kaputt gegangen", schmunzelt eine Fiersterin. Die Anwohner wussten sich zu helfen und riefen sofort beim Strombetreiber an, wo man versprach, schnell zu helfen. Doch dann war der Strom komplett abgeschaltet und keiner wusste, wie lang dies andauern würde.

In ganz Fierst war es nun dunkel und es leuchteten nur noch die Sterne über der kleinen Ortschaft. "Wir haben Decken herausgesucht und ein paar Töpfe mit Leitungswasser gefüllt, da ja ohne Strom die Heizung nicht funktioniert und wir meistens beim Stromausfall auch kein Wasser haben", erklärt ein Anwohner. Denn in Fierst wird das Wasser über eine Pumpe, die mit Strom betrieben wird, den Berg hinauf gepumpt.

"Das war fast wie in einem schlechten Horrorfilm. Wir saßen da bei Kerzenschein, in Decken eingewickelt, und draußen wehte ein kräftiger Wind, der gegen die Rollläden peitschte", beschreibt Philip Christofferson die Situation.

Der Stromausfall dauerte ungefähr zwei Stunden, von etwa 21 bis 23 Uhr. Der gesamte Ortsteil Fierst war betroffen. Der Grund für die ganze Aufregung war laut Josef Schönhammer, Pressesprecher von eon Bayern, ein Marder. "Das Tier kletterte wohl an einem Gittermast hinauf, der den Ortsteil Fierst mit Strom versorgt. Dort hängte sich der Marder wohl an zwei je 20 000 Volt führende Teile und verursachte so einen Kurzschluss, der für die schwächere Stromversorgung verantwortlich war", erklärt Josef Schönhammer.

Die eon-Mitarbeiter mussten dann den Strom für Fierst komplett abschalten. Einer der Mitarbeiter musste den Mast hinaufklettern und den toten Marder herunterholen. Laut Schönhammer passiert dies ab und zu und sei keine besondere Seltenheit.

Die Fierster waren jedenfalls sehr froh, als die Lichter wieder angingen und man die Nacht nicht im kalten, dunklen Haus verbringen musste.

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