Haßberge Kurzarbeit rettet weiter viele Arbeitsplätze

Christian Schuster
Die Agentur für Arbeit in Schweinfurt rechnet in ihrem Jahresbericht für 2020 vor: Rund 10 000 Arbeitsplätze seien durch das Instrument Kurzarbeit gerettet worden. Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg

Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Main-Rhön erhöht sich trotz Corona nur leicht. Den Kreis Haßberge trifft es im Agenturbezirk mit am Härtesten.

 
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Schweinfurt/Kreis Haßberge - Der Arbeitsmarkt ist im Frühjahr 2020 infolge der Corona-Pandemie auch in der Region Main-Rhön stark eingebrochen. In ihrem an diesem Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht beschreibt die Agentur für Arbeit Schweinfurt die hiesige Arbeitswelt dennoch als „robust“. Und das obwohl die Arbeitslosenzahlen zumindest prozentual deutlich angestiegen: Im Jahresdurchschnitt waren im Agenturbezirk Schweinfurt (Stadt und Kreis Schweinfurt sowie Landkreise Bad Kissingen, Rhön Grabfeld und Haßberge) 8963 Menschen arbeitslos gemeldet – 1507 Personen oder 20,2 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote habe 2020 mit 3,6 Prozent „weiterhin auf einem niedrigen Wert“ gelegen und sich seit Ende 2019 um 0,6 Prozentpunkte erhöht.

Den Kreis Haßberge hat die Krise allerdings mit am Härtesten getroffen. Dort meldet die Agentur für 2020 eine Zahl von 1653 Menschen , die sich im Laufe des Jahres arbeitslos gemeldet hatten (Quote: 3,3 Prozent). Das sind 331 und damit 25 Prozent mehr, als noch in 2019.

Kurzarbeit rettet 10 000 Arbeitsplätze

Nach eigenen Hochrechnungen der Agentur für Arbeit hätten es jedoch in der Region Main Rhön auch rund 10 000 Arbeitslose mehr sein können – hätte man die Kurzarbeit nicht gehabt, heißt es weiter in dem Bericht. Seit Jahresbeginn 2020 sei von insgesamt 4143 Betrieben für 55 850 Arbeitnehmer Kurzarbeit angezeigt worden. Aktuelle Hochrechnungen zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit lägen bis August vor.

Der Höchststand der Anzahl der Betriebe bei der nicht nur angemeldeten, sondern auch realisierten Kurzarbeit lag im Monat April bei 3254 und die Höchstzahl der betroffenen Arbeitnehmer im Monat Mai bei 38 013. Damit haben praktisch 29,7 Prozent der Betriebe und 21,6 Prozent der sozialversicherten Beschäftigten tatsächlich auch in Kurzarbeit gehen müssen. Auffällig: Mit rund 80 Prozent seien vor allem Kleinstbetriebe mit bis zu 19 Mitarbeitern davon betroffen gewesen.

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