Hassberge Liebe in und zum Theater

Von Johanna Hojer
Eine bunte und gelungene Vorstellung bot die Oberstufen-Theatergruppe - eine perfekte Mischung, die vor allem nie Langeweile aufkommen ließ, Foto: jh

Das Oberstufentheater des Friedrich-Rückert- Gymnasiums zeigt "In love - with Shakespeare". Die Aufführung punktet mit Humor, Musik und Rock'n'Roll.

 
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Ebern - Das muss Liebe sein: Das Oberstufentheater des Friedrich-Rückert-Gymnasiums führte vergangenen Donnerstag in der Aula der Schule nicht nur eine Collage verschiedener Liebesstücke von Shakespeare auf, sondern brachte das Publikum auch dazu, sich in ihn und seine Werke zu verlieben.

"In love - with Shakespeare", ein besonderes Stück von Marlene Skala, das verschiedenste Liebesgeschichten aus "Ein Sommernachtstraum", "Der Widerspenstigen Zähmung", "Wie es euch gefällt" sowie "Was ihr wollt" zusammenführt, stand auf dem Programm. Das Stück begann mit einer musikalischen Einleitung von Schülern und Schülerinnen der Oberstufe, die bereits die Unterschiede der zwei Geschlechter herausstellte. Männer, die Fußball spielen, ihre Muskeln zur Schau stellen und Bier trinken, im Gegensatz zu dem zärtlichen Wesen der Frauen, die sich gegenseitig mit Küsschen begrüßen und angsterfüllt vor Spinnen Reißaus nehmen. Bei diesen Unterschieden harmonisch miteinander umzugehen, kann nur eine unmögliche Aufgabe darstellen, deshalb gab es nicht nur Liebesgeflüster, sondern auch spöttische Sprüche, an denen vor allem ein Paar nicht sparte. "Ich wollte, mein Gaul wäre so flink wie eure Zunge und so ausdauernd!", sagt Benedict Beatrice ins Gesicht, was die natürlich nicht auf sich sitzen lässt und scharf zurückschießt: "Wie sollt ich wohl so einen haarigen Mann aushalten. Lieber schliefe ich mit einem Schaf im Bett!"

Die Charaktere kämpfen mit immer noch aktuellen Problemen rund um das Thema Liebe, bei denen sich das Publikum sicher wiederfinden konnte: In der Angst vor den Gefühlen und dem Leben etwa, oder in den unterschiedlichen Auffassungen einer Beziehung ("Denn die Frauen fühlen in der Liebe sowieso nicht mehr als beim Essen von Brombeerkuchen!". Gerade fühlt man noch mit Katharina, die von ihrem Ehemann so umerzogen worden war, dass er die Frau, in die er sich einst verliebt hatte, nicht mehr wiedererkannte. Im nächsten Moment empfindet man Mitleid für eine Frau, die sich, um einer arrangierten Bindung ohne Gefühle zu entfliehen, als Mann verkleidet, um ihrer wahren Liebe nahe zu kommen.

Auch an Klischees und kleinen Gemeinheiten wurde im Stück nicht gespart. Der Ausspruch: "Du weißt, dass ich ein Weib bin: Wenn ich denke, muss ich gleich sprechen!", sorgte daher für herzhafte Lacher im Publikum - und das war kein Einzelfall. Die einen himmelten die Liebe und ihren Partner an, die anderen sahen es lediglich aus der primitiven Sicht der Tiere: "Die Hirschkuh sagt ja auch nichts, sie wartet und schweigt und die Hirsche röhren und kämpfen." Die Pärchen, die mehr oder weniger zusammenpassten, fochten ihre Differenzen während des Stückes aus, sodass sich am Ende alle Verliebten Arm in Arm auf der Bühne wiederfanden: "Die Liebe hat gesiegt!" Der Vorhang schloss sich nach einer letzten, sehr beeindruckenden Rock'n'Roll Tanzeinlage.

Unter Regie von Gisela Dautel und mit Hilfe des P-Seminars Theatermanagement, welches nicht nur die Organisation, sondern auch Bühnenbild und Maske übernahmen, dem Kunstkurs der Q11 unter Leitung von Christine Braun, der die Kostüme der Schauspieler selbst designt und gefertigt hatte, und dank der musikalischen Begleitung unter Leitung von Kathleen Hümmer-Aumüller gelang eine erfolgreiche Aufführung, die sich mit einem sehr komplexen und schwierigen Thema auseinandersetzte. Ein Thema, das nie an seiner Aktualität und seinem Interesse verlieren wird, zusammengefasst aus den Werken eines hervorragenden Schriftstellers, inszeniert von jungen Schauspielern. Eine perfekte Mischung, um die Liebe fürs Theater zu entdecken.

Ich wollte, mein Gaul wäre so flink wie euere Zunge und so ausdauernd!

Benedict zu Beatrice in "Viel Lärm um nichts"


Schüler machen Zeitung

Schülerkritik in der Neuen Presse


Akteure

Der Theaterkurs bestand aus: Nina Wacker, Clara Einwag, Ines Boos, Bastian Graß, Margaritha Birke, Svenja Dietze, Desirée Dünninger, Jutta Geuß, Patricia Gnyp, Luzia Kühnel, Milena Strobel, Pia Weiglein und Peter Liebermann.


Bilder