Gemeinsam mit der Schülermitverantwortung (SMV) setzte sie die Idee des Netzwerkes konkret an der eigenen Schule um: mit Aktionen, wie der SMV-Olympiade, die sich im vergangenen Juli in Workshops und Vorträgen von Schülern für Schüler mit Themen wie Diskriminierung, Homosexualität und Zivilcourage beschäftigte, oder dem spontanen Flashmob im Herbst, als die Eberner Schüler gemeinsam mit den Gästen aus Frankreich und Tschechien ein tänzerisches Zeichen für Gemeinschaft und Toleranz setzten. Ihr weltoffenes Profil stärkte die Schule auch mit dem erfolgreichen Spendenlauf für Afrika, regelmäßig setzt sie auf Prävention, ob im schulübergreifenden Projekt "Mobben stoppen" oder den "Netzgänger"-Seminaren gegen Cyber-Mobbing. Was aber so besonders ist am neuen Prädikat, das von nun an ebenfalls den Schuleingang zieren wird: Die Schüler haben es selbst gewollt und sich dafür eingesetzt. Rund 95 Prozent aller Schüler am Friedrich-Rückert-Gymnasium, auch Lehrer und Personal, gaben mit ihrer Unterschrift ihre Stimme ab gegen Rassismus und für Courage, weit mehr also als die erforderlichen 70 Prozent, die es für das Zertifikat des bundesweiten Netzwerkes gebraucht hätte. "Toll, dass die Idee aus der Schülerschaft kam", freute sich die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär, die die Schirmherrschaft übernommen hatte. Die gelungene Umsetzung zeige, dass die Idee eines Einzelnen viel bewegen könne. Daher warb sie auch nachdrücklich dafür, dass die Schülerinnen und Schüler von ihrem zukünftigen Wahlrecht auch Gebrauch machen sollten - insbesondere, um keine extremen Gruppierungen in der Politik aufkommen zu lassen. "Auf den Einzelnen kommt es eben doch an!", so Dorothee Bär. Eigentlich solle es eine Selbstverständlichkeit sein, niemanden zu diskriminieren, so die Ebelsbacherin, die, so erzählte sie, wegen ihres fränkischen Zungenschlages bereits selbst im fernen Berlin Anfeindungen ausgesetzt gewesen ist.