Haßberge Nager sorgt für Holz-Stau an der Mühle

Helmut Will
Dieses Holz und die Sträucher wurde über den ehemaligen „Triebwerkskanal“, ein Seitenarm der Weisach, an der Hauckenmühle angeschwemmt. Das Foto wurde am 20. Januar 2022 aufgenommen. Klaus Dünisch, Eigentümer der Mühle dazu: „Treibholz aus dem Bereich des Marktes Maroldsweisach und aus dem ‚Biberland’.“ Foto: Helmut Will

Der Wasserzweckverband Mittlerer Weisachgrund hatte in der jüngsten Sitzung einige Probleme zu diskutieren. Thema war unter anderem erneut der Erhalt der Quelle Junkersdorf. Und dann sind da noch der Biber und seine Bautätigkeiten.

 
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Der Abwasserzweckverband Mittlerer Weisachgrund hat einen Gesamthaushalt von 147 800 Euro. Die wesentlichen Einnahmen für 2022 ergeben sich aus der Benutzungsgebühr im Verwaltungshaushalt mit 63 000 Euro und den Anschlussbeiträgen im Vermögenshaushalt mit 10 000 Euro. Das sagte Kämmerin Doreen Pfadenhauer bei der Sitzung des Verbandes am Dienstagabend im Rathaus in Maroldsweisach unter Vorsitz von Bürgermeister Wolfram Thein (SPD).

Nach den Worten der Kämmerin sei eine Erhöhung der Kanalgebühren oder die Einführung einer Grundgebühr unvermeidlich, da in den nächsten Jahren die Betriebs- und Unterhaltskosten der Grundstücke und baulichen Anlagen ansteigen würden. Sie ging auf Maßnahmen ein, die kostenintensiv waren. So etwa Arbeiten für die Angleichung von Kanaldeckeln nach Straßenbauarbeiten in Junkersdorf, die mit 10 000 Euro zu Buche schlugen.

„Des Weiteren soll in Altenstein das Baugebiet „Am Erlach“ fertiggestellt werden, wofür Ausgaben von 30 000 Euro veranschlagt sind“, sagte Pfadenhauer. Zur Finanzierung der Maßnahmen sei eine Kreditaufnahme von 30 000 Euro notwendig. Zum 1. Januar 2022 betrugen die verfügbaren Finanzmittel 31 168 Euro. Die Kassen- und Finanzlage könne trotz allem als geordnet bezeichnet werden. Weiter ging die Kämmerin auf die Ein- und Ausgaben ein. Im Verwaltungshaushalt beträgt die Summe der Einnahmen 66 800 Euro. Die intensivsten Ausgaben im Verwaltungshaushalt kommen mit 21 000 Euro für Arbeitslöhne, mit 18.500 Euro für Betriebskosten wie Strom und Untersuchungen und mit 13 200 Euro für Abwasserabgabe zustande. Im Vermögenshaushalt schlagen bei den Ausgaben Kosten für das Baugebiet „Am Erlach“ in Altenstein mit 30 000 Euro und der Erwerb von Gegenständen mit 6900 Euro zu Buche.

Weiter befasste sich das Gremium mit der Gründung des Zweckverbandes Klärschlammtrocknung Haßberge. Der Verbandsvorsitzende erläuterte einige Details hierzu. So koste die Tonne Klärschlamm 94 Euro, hinzu komme noch der Transport. Abgerechnet würde nur die tatsächlich angelieferte Menge. Zustimmung wurden zu einigen redaktionellen Änderungen der Satzung gegeben.

Wasserschutzgebiet einschränken

Auch die Quelle im Ortsteil Junkersdorf war Thema, wie schon in zwei vorausgegangenen Versammlungen der Gemeinden Maroldsweisach und Pfarrweisach. Geplant ist, das Wasserschutzgebiet in Richtung Altenstein zu erweitern, wobei auch der Altort mit in die Schutzzone fallen soll. „Unser Ziel ist es, die Quelle Junkersdorf zu erhalten“, machten Thein und Bürgermeister Markus Oppelt (CSU) aus Pfarrweisach deutlich. Eventuell habe es dem Gutachter, der die Erweiterung des Wasserschutzgebietes vorstellte, an Hintergrundwissen gefehlt, mutmaßte Oppelt. Er sprach sich für die „politische Schiene“ aus, um das Wasserschutzgebiet entsprechend einzuschränken. In einer Stellungnahme zu diesem Thema, welche von den Gemeinden Maroldsweisach und Pfarrweisach dazu abzugeben sind, wolle man eine Schutzzone, wie vorgeschlagen, ablehnen. Die Auswirkungen auf den Ort Altenstein müssten auf ein Minimum reduziert werden. Deshalb wurde beschlossen, dass der Vorsitzende, Bürgermeister Wolfram Thein, eine entsprechende Stellungnahme für den Abwasserzweckverband abgibt.

Ein Thema war auch das Treibgut, welches in der Weisach an der Hauckenmühle und an Brücken in Junkersdorf ankommt und sich dort staut. Einen nicht geringen Anteil daran habe der Biber, wie Bürgermeister Markus Oppelt sagte, aber auch private Holzablagerungen werden bei Hochwasser mitgerissen und abgetrieben. Erst kürzlich hätten Bauhofmitarbeiter Treibgut entfernen müssen, um einem Stau und einer Überflutung vorzubeugen. Die Unteranlieger, so auch Klaus Dünisch, Eigentümer der Hauckenmühle bei Junkersdorf, und die Landwirtschaft hätten hierdurch Probleme auf ihren Grundstücken.

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