Haßberge Naturparkzentrum nimmt nächste Hürde

Gerold Snater

Im Stadtrat Königsberg werden die Pläne für das neue Naturparkzentrum dargelegt. Die Kosten will sich die Stadt mit dem Landkreis teilen.

 
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Königsberg - In seiner jüngsten Sitzung in dieser Woche hat das Naturparkzentrum, welches in Königsberg errichtet werden soll, eine weitere Hürde auf seinem Weg zur Verwirklichung genommen. Das Gremium stimmte ohne Gegenstimme der Vorstudie zu, die Lukas Bandorf, stellvertretender Geschäftsführer des Naturpark Haßberge, vortrug. Zur Einführung auf diesen Vortrag hatte Bürgermeister Claus Bittenbrünn noch einmal auf die Bedeutung des Naturparkzentrums für Königsberg hingewiesen.

So sei die Ansiedlung des Naturpark-Zentrums eine einmalige Gelegenheit für die Stadt Königsberg in Zusammenspiel mit der seit 1970 laufenden Bemühungen zum Erhalt der historischen Altstadt die einzigartige Bausubstanz einem großen Publikum nahezubringen und vor allem den Bereich des Tourismus in Königsberg ganz deutlich zu stärken. Langfristig werde das Besucherzentrum einen ganz erheblichen positiven Einfluss auf die touristischen und gewerblichen Möglichkeiten der Stadt und der Bürger nehmen, so der Bürgermeister.

Auf diese besondere Bedeutung ging auch Bandorf ein, der zudem auch die Pluspunkte, die zur Wahl Königsberg als Zentrum geführt haben, herausstellte. Wie unter anderem die Natur und Landschaft in der Umgebung, die malerische Altstadt und der große Parkplatz am Bleichdamm. Des weiteren sei der Standort im Grüngürtel der Stadt ein Punkt für die Wahl Königsbergs gewesen, wobei beim Bau der sich an das Zentrum anschließende grüne Bereich nicht angegriffen werden wird. Außerdem könne die Stadt mit dem jährlichen Pfingstfest mit Bürgerwehrauszug, der Rosenmesse und dem Weihnachtsmarkt starke Besucherströme verzeichnen. Wichtig sei auch das Angebot von Stadtführungen.

Anschließend stellte er die Planung für das Zentrum vor, das mindestens 400 Quadratmeter Fläche haben muss, von denen 200 Quadratmeter Ausstellungsfläche sein müssen. Diese Vorgaben werden durch einen großen Ausstellungsraum und die Einrichtung eines Multifunktionsraumes erreicht.

Bautechnisch werden alle nötige Räume in einem erdgeschossigen Flachbau mit einer Dachbegrünung untergebracht. Bandorf stellte auch noch die angedachten möglichen Inhalte, Angebote und Themen vor, bevor man sich mit der Finanzierung und dem Anteil der Stadt Königsberg beschäftigte.

Über die Ansiedlung des neuen Naturparkzentrums in der Stadt Königsberg wurde vom Landkreis bereits ein Beschluss gefasst. Bei Vorlage der Vorstudie müssen sogenannte Pflichtkriterien erfüllt werden. Hierunter fällt unter anderem eine verlässliche Aussage zur Finanzierung des Eigenanteils – inklusive unerwarteter Mehrkosten – welche die Förderhöchstgrenze für die Erstellung der Gesamtkonzeption und die Errichtung des Naturparkzentrums übersteigen.

Die erste Kalkulation für die Investitionskosten des Naturparkzentrums Haßberge ist eine grobe Schätzung. Es wurde eine Investitionssumme von gut 2,5 Millionen Euro errechnet. Bei einer Festbetragsfinanzierung durch den Freistaat Bayern für die Errichtung des Naturparkzentrums in Höhe von 2 Millionen Euro ergäbe sich ein durch den Landkreis Haßberge und die Stadt Königsberg zu tragender Eigenanteil in Höhe von rund 500 000 Euro.

Als weiteres bedarf es einer verbindlichen Aussage zur Finanzierung einer Deckungslücke (inkl. unerwarteter Mehrkosten) beim Betrieb des Naturparkzentrums. Hier errechneten sich unter Berücksichtigung von drei Personalvollzeitstellen und mindestens 2000 Öffnungsstunden im Jahr, sowie einem ansprechenden Veranstaltungsprogramm Betriebskosten in Höhe von rund 234 000 Euro pro Jahr. Nach den derzeit geltenden Förderrichtlinien erhält der Träger eines Naturparkzentrums für dessen Betrieb einen Betrag in Höhe von maximal 193 000 Euro pro Jahr. Demnach würde der zu übernehmende Eigenanteil insgesamt rund 41 000 Euro betragen. Hiervon würde der Landkreis Haßberge und die Stadt Königsberg jeweils 25 % (= 10.337,50 Euro) tragen, die Landkreise Rhön-Grabfeld, Bamberg und Schweinfurt teilen sich die andere Hälfte.

Diese erforderlichen Mittel für die anteiligen Investitions- und Betriebskosten sind ab 2021/2022 in die Haushaltsplanung der Stadt Königsberg aufzunehmen. Diese Vorgabe wurde vom Stadtrat ohne Gegenstimme beschlossen. Die Stadt Königsberg trägt also die Finanzierung des Eigenanteils und die Mehrkosten, welche die Förderhöchstgrenze übersteigen, für die Erstellung der Gesamtkonzeption und für die Errichtung des Naturparkzentrums zu 50 % . Diese betragen nach derzeitigen Kostenschätzungen insgesamt rund 273 000 Euro. Hinzu kommen anteilig die Betriebskosten.

Mit dieser Vorstudie ist der Bau des Naturparkzentrums aber noch nicht in trockenen Tüchern. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz wird über die Förderung zunächst noch anhand der Bewertung der Regierung und der vorhandenen Haushaltsmittel entscheidet. Der Zeitplan sieht vor, dass die Hauptstudie Ende 2021 bis Mitte 2022 erarbeitet wird und anschließend die Förderung erfolgt. Eine Bauzeit ist von Anfang 2023 bis Ende 2024 vorgesehen. Ende 2024 ist die früheste Eröffnung geplant.

Anfragen diesbezüglich gab es hinsichtlich der parallel zum Bauvorhaben verlaufenden reparaturbedürftigen Thomas-Klingg-Steige. Diese werde im Zusammenhang mit dem Bau hergerichtet. Die Frage, warum nicht ein bereits vorhandenes Gebäude für das Zentrum umgebaut werden konnte wurde damit beantwortet, dass vorhandene Gebäude nicht passend gewesen wären.

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