Über die Ansiedlung des neuen Naturparkzentrums in der Stadt Königsberg wurde vom Landkreis bereits ein Beschluss gefasst. Bei Vorlage der Vorstudie müssen sogenannte Pflichtkriterien erfüllt werden. Hierunter fällt unter anderem eine verlässliche Aussage zur Finanzierung des Eigenanteils – inklusive unerwarteter Mehrkosten – welche die Förderhöchstgrenze für die Erstellung der Gesamtkonzeption und die Errichtung des Naturparkzentrums übersteigen.
Die erste Kalkulation für die Investitionskosten des Naturparkzentrums Haßberge ist eine grobe Schätzung. Es wurde eine Investitionssumme von gut 2,5 Millionen Euro errechnet. Bei einer Festbetragsfinanzierung durch den Freistaat Bayern für die Errichtung des Naturparkzentrums in Höhe von 2 Millionen Euro ergäbe sich ein durch den Landkreis Haßberge und die Stadt Königsberg zu tragender Eigenanteil in Höhe von rund 500 000 Euro.
Als weiteres bedarf es einer verbindlichen Aussage zur Finanzierung einer Deckungslücke (inkl. unerwarteter Mehrkosten) beim Betrieb des Naturparkzentrums. Hier errechneten sich unter Berücksichtigung von drei Personalvollzeitstellen und mindestens 2000 Öffnungsstunden im Jahr, sowie einem ansprechenden Veranstaltungsprogramm Betriebskosten in Höhe von rund 234 000 Euro pro Jahr. Nach den derzeit geltenden Förderrichtlinien erhält der Träger eines Naturparkzentrums für dessen Betrieb einen Betrag in Höhe von maximal 193 000 Euro pro Jahr. Demnach würde der zu übernehmende Eigenanteil insgesamt rund 41 000 Euro betragen. Hiervon würde der Landkreis Haßberge und die Stadt Königsberg jeweils 25 % (= 10.337,50 Euro) tragen, die Landkreise Rhön-Grabfeld, Bamberg und Schweinfurt teilen sich die andere Hälfte.
Diese erforderlichen Mittel für die anteiligen Investitions- und Betriebskosten sind ab 2021/2022 in die Haushaltsplanung der Stadt Königsberg aufzunehmen. Diese Vorgabe wurde vom Stadtrat ohne Gegenstimme beschlossen. Die Stadt Königsberg trägt also die Finanzierung des Eigenanteils und die Mehrkosten, welche die Förderhöchstgrenze übersteigen, für die Erstellung der Gesamtkonzeption und für die Errichtung des Naturparkzentrums zu 50 % . Diese betragen nach derzeitigen Kostenschätzungen insgesamt rund 273 000 Euro. Hinzu kommen anteilig die Betriebskosten.
Mit dieser Vorstudie ist der Bau des Naturparkzentrums aber noch nicht in trockenen Tüchern. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz wird über die Förderung zunächst noch anhand der Bewertung der Regierung und der vorhandenen Haushaltsmittel entscheidet. Der Zeitplan sieht vor, dass die Hauptstudie Ende 2021 bis Mitte 2022 erarbeitet wird und anschließend die Förderung erfolgt. Eine Bauzeit ist von Anfang 2023 bis Ende 2024 vorgesehen. Ende 2024 ist die früheste Eröffnung geplant.
Anfragen diesbezüglich gab es hinsichtlich der parallel zum Bauvorhaben verlaufenden reparaturbedürftigen Thomas-Klingg-Steige. Diese werde im Zusammenhang mit dem Bau hergerichtet. Die Frage, warum nicht ein bereits vorhandenes Gebäude für das Zentrum umgebaut werden konnte wurde damit beantwortet, dass vorhandene Gebäude nicht passend gewesen wären.