Im Dekanat Haßberge tritt Christian Lutz als Dekan die Nachfolge von Stefan Geßner an. Der frühere Leiter der Pfarreiengemeinschaft „Sankt Christophorus im Baunach-, Itz- und Lautergrund, Baunach“ war vor gut einem Jahr als Dompfarrer nach Würzburg gewechselt. Seitdem hatte Kurt Wolf (Pfarreiengemeinschaft Heilig Geist Rauhenebrach) das Dekanat vorübergehend geführt. Gessner selbst wurde nun zum Leiter des Dekanats Würzburg gewählt und gemeinsam mit Christian Lutz am Mittwoch durch den Würzburger Bischof ernannt.
Gewählt wurden Christian Lutz und Stefan Gessner wie alle insgesamt neun Dekane im Bistum in kanonischer Form, also „durch Volk und Klerus“, wie die Pressestelle des Bistums mitteilt. Wahlberechtigt sind dabei die Mitglieder der Pastoralkonferenz, ausgenommen die Pastoral- und Gemeindeassistenzen. Bischof Franz Jung hatte die Wahl von Lutz und seinen acht Priesterkollegen am vergangenen Donnerstag bestätigt. Die Amtszeit der Dekane beträgt fünf Jahre. Wer Stellvertreter wird, ist noch nicht bekannt.
Unterstützt werden die Dekane durch verschiedene Ämter und Dienste. So ist in jedem Dekanat ein Dekanatsbüro eingerichtet, in dem zudem jeweils ein Verwaltungsreferent die Pastoralen Räume unterstützt. Ein Dekanatsteam berät jeweils den Dekan bei aktuellen Fragen und Thematiken. Ihm gehören neben dem Dekan ein oder mehrere Stellvertreter an, ein Vertreter der Laienräte, ein Vertreter der Seelsorger, der Leiter des Dekanatsbüros sowie ein weiteres Mitglied, das vom Dekanatsteam berufen werden kann. Weitere beratende Gremien sind das zweimal im Jahr tagende Dekanatsforum und die Pastoralkonferenz.
In seiner Predigt am Mittwoch zog der Bischof eine Parallele zwischen dem Hochfest der „ohne Erbsünde empfangenen Gottesmutter Maria“ und den neuen Dekanaten. Die Maria Immaculata werde in künstlerischen Darstellungen noch ohne das Jesuskind auf dem Arm dargestellt: „Aber ihre innere Bereitschaft stellt eine notwendige Vorbedingung dar, um Gott den Weg in diese Welt zu bereiten.“ In ähnlicher Weise sei der Idealzustand mit der Errichtung der neuen Dekanate noch nicht erreicht. „Aber sie umschreiben einen Raum, innerhalb dessen wir uns neu aufstellen wollen“, erklärte Bischof Jung. In den kommenden Jahren werde es darauf ankommen, sich als Kirche zu vernetzen und nach Kooperationspartnern zu suchen, zum Beispiel auch mit Blick auf die Ökumene.
Die Wahl zum Dekan sei ein großer Vertrauensbeweis, der den neun Pfarrern entgegengebracht worden sei. „Zugleich sind mit Ihrer Wahl auch die Erwartungen verbunden, dass Sie die Interessen der Gläubigen und Mitarbeitenden vertreten und in die diözesanen Entscheidungsprozesse einbringen“, so Franz Jung. Er selbst erwarte von den Dekanen Vorbildfunktion, erklärte der Bischof. „Ihre drei Hauptaufgaben lauten: vernetzen, unterstützen und vertreten.“ Es gehe darum, innerhalb der Pastoralen Räume des Dekanats zu vernetzen, zu unterstützen, wo Hilfestellung von außen erforderlich sei, und zu vertreten, um auf Ebene des Landkreises oder der kreisfreien Städte das Dekanat zu repräsentieren.