Haßberge-Neujahrsbaby Leonie hat sich Zeit gelassen

Ralf Naumann
Die kleine Leonie stand am Montag beim offiziellen Fototermin im Mittelpunkt, denn um 14.35 Uhr erblickte sie am 2. Januar als erste neuer Haßberglerin 2023 das Licht der Welt. Darüber freuen sich neben den glücklichen Eltern, Mama Stephanie Schmidt und Papa Benjamin Westwood, auch Hebamme Mirjam Zettelmeier. Foto: /Ralf Naumann

Das Neujahrsbaby 2023 in den Haßbergen ist gar nicht am Neujahrstag auf die Welt gekommen: Das 49-Zentimeter große und 2620 Gramm schwere Mädchen erblickte am 2. Januar um 14.35 Uhr als erstes Baby im Landkreis das Licht der Welt.

 
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Nein, der kleine Theo ist es nicht. Er hatte es viel zu eilig. Der Bub kam bereits am 30. Dezember um 12.10 Uhr zur Welt und beendete das Jahr 2022 auf der Station Gynäkologie/Geburtshilfe im Haus Haßfurt der Haßbergkliniken noch vor dem Silvestertag. Den Titel „Neujahrsbaby 2023“ erhält stattdessen Leonie aus Eltmann.

Sie ließ sich wiederum lange Zeit: Mama Stephanie Schmidt (39) brachte das 49-Zentimeter große und 2620 Gramm schwere Mädchen mit Hilfe von Hebamme Mirjam Zettelmeier nämlich erst am 2. Januar um 14.35 Uhr auf die Welt. Wie zuletzt die heute vierjährige Elisa aus Zeil, die 2019 auch am 2. Januar geboren wurde. Leonie ist somit die erste Erdenbürgerin im Landkreis im neuen Jahr und Nachfolgerin von Mats, der heute seinen 1. Geburtstag feiert.

„Auf keinen Fall“ rechnete Vater Benjamin Westwood damit, dass seine Tochter am 2. Januar noch das „Premierenbaby“ des neuen Jahres wird. Der 34-Jährige freute sich aber sehr darüber: „Ein schönes nachträgliches Weihnachtsgeschenk.“ Für Haßfurt entschieden sich seine Lebenspartnerin und er ganz indes bewusst, nachdem auch schon ihre ersten zwei Kinder Raphael (9) und Noah (5) dort geboren wurden und es keinerlei Probleme gab.

Optimistisch in die Zukunft

Nach mittlerweile drei Jahren Corona blickt Petra Schor derweil optimistisch auf die kommende Zeit. Es sei schon „erfreulich, dass dieses Jahr glimpflicher als die letzten Pandemiejahre abgelaufen ist und wir uns deshalb auch über Lockerungen freuen konnten“, bilanziert die stellvertretende Teamleiterin der Hebammen. Als Beispiele nennt sie das Angebot von Familienzimmern und Besuche der Wöchnerinnen durch Geschwisterkinder. „Es ist wieder etwas Besonderes, wenn ungewohnter Weise ein Geschwisterkind stolz das Neugeborene im Kinderbett über die Station fährt“, lacht Schor und fügt sichtlich erleichtert hinzu: „Wir kehren also in kleinen Schritten zur Normalität zurück.“ Zwar bestehe im Krankenhaus vorerst weiterhin Test- sowie Maskenpflicht. „Vielleicht“, hofft die 33-Jährige aus Ebern, „haben wir Glück und auch das kann bald der Vergangenheit angehören“.

Mitgefühl für Schweinfurter Kollegen

Großes Mitgefühl löste bei ihr vor einigen Wochen die Nachricht von der Schließung des Kreißsaals im Schweinfurter Krankenhaus St. Josef aus. „Wir bedauern es alle sehr, dass eine weitere familienorientierte, kleine Geburtshilfe geschlossen wird“, spricht Petra Schor auch im Namen ihrer Kolleginnen Birgitta Wohner (leitende Hebamme), Melissa Mager, Carola Lutsch, Nicole Braunreuther, Manuela Poeschl-Handwerker, Stefanie Ströbel, Alix Jahn, Katrin Wolfschmidt, Mirjam Zettelmeier, Lea Sauer, Stefanie Urlaub sowie den beiden Hebammenstudentinnen Hanna Müller und Julia Binn, „die uns hervorragend unterstützen“. Nachdem in Haßfurt das Aus der Abteilung vor einigen Jahren glücklicherweise noch abgewendet werden konnte, zolle man „den Kolleginnen, die diese Schließung miterleben müssen, Hochachtung“: Vor allem, weil sie „trotz des starken Personalmangels so lange durchgehalten haben“, so Petra Schor.

Ob und wie sich die Situation auf den Kreißsaal in der Kreisstadt nun auswirkt, werde die Zeit zeigen. „Wir heißen die Frauen, die sich bewusst für ein kleines Haus entscheiden jedenfalls herzlich willkommen“, betont sie. Alle Hebammen (2022 sind sogar drei neue Kolleginnen hinzugekommen) sowie das Ärzteteam mit Dr. Muhammad Nayef, Serine Hovhannisyan, Salam Ibraheem, Aman El Kudr, Ahmed Eldyasty, Mohammad Aljammal, Sali Akaad, Ulviya Taghizade und Carolin Brodmerkel, stünden weiterhin „für eine familienorientierte und individuelle Geburtshilfe“, so Petra Schor: „Insgesamt blicken wir positiv in die Zukunft und freuen uns auch im neuen Jahr auf zahlreiche schöne Geburten und somit in Haßfurt geborene Kinder.“

Und die gab es 2022 wieder zahlreich, wenn auch nicht ganz so viele wie 2021. Dennoch: die 400er-Grenze wurde zum sechsten Mal in den vergangenen sieben Jahren durchbrochen. Insgesamt 414 Mal (Vorjahr 442) waren Schor und ihre Kolleginnen während dem 1. Januar und dem 31. Dezember diesmal im Einsatz. 204 Mädchen (218) und 210 Buben (224) wurden mit ihrer Unterstützung auf die Welt geholt. Besonders viel zu tun gab es in den Monaten August (53 Geburten), September (45) und Mai (39). Als Einzeltag sticht der 18. Februar mit fünf Geburten heraus. An weiteren sieben Tagen gab es je vier Mal Nachwuchs.

Ella und Emil sind die Favoriten

Und wer führte im Haßbergkreis die Hitliste der beliebtesten Vornamen im zurückliegenden Jahr 2022 an? Die Nachfolge von Emilia, Merle und Sophia treten Ella, Klara/Clara und Luisa an. Bei den Buben machten Emil (neu), Noah (Vorjahressieger) und Luis (ebenfalls neu) das Rennen. Kilian, Oskar, Theo oder Max, 2020 und 2021 noch besonders beliebt, schafften es nicht mehr auf einen der vorderen Plätze.

Ach ja: Leonie ist übrigens das erste Neujahrsbaby aus Eltmann seit 2009. Und war sogar noch schneller als damals die kleine Amira. Sie wurde erst am 4. Januar um 16.40 Uhr geboren.

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