Haßfurt Symbiose zwischen Kunst und Religion

Christiane Reuther
Der Westheimer Künstler Hannes Betz präsentiert momentan Werke zum Thema Kunst und Religion im Kunsthaus von Haßfurt. Foto: Christiane Reuther

Seit Jahrtausenden gehören Kunst und Kirche eng zusammen. Der Westheimer Künstler Hannes Betz präsentiert momentan Werke zu diesem Thema im Kunsthaus von Haßfurt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Über zehn verschiedene Kreuze in unterschiedlichen Materialien hat Hannes Betz gefertigt. Darunter ein Kreuz, verkleidet mit geschredderten Euro Banknoten. Da reifte in dem Künstler die Idee, eine Ausstellung über Kunst und Religion zu machen. Eigentlich sollte die Ausstellung in Westheim in der Dorf-Galerie im Künstler-Hof von Hannes Betz stattfinden. Doch mit mittlerweile 30 Ausstellungsstücken, darunter 14 Bilder, wurde der Raum in Westheim zu eng und so entschloss sich Betz nach Haßfurt zu gehen, wie er am Dienstagnachmittag bei der Ausstellungseröffnung erklärte, die musikalisch von Familienmitgliedern des Künstlers ausgeschmückt wurde.

Die zeitgenössische Kunst in einer Ausstellung über Religion in Bild und Skulpturen zu zeigen sei für den Künstler nach eigener Aussage spannend und herausfordernd zugleich. Vom Buddhismus, Hinduismus über Juden- und Christentum bis hin zum Islam. Mit den großen Weltreligionen setzte sich Hannes Betz im Vorfeld künstlerisch auseinander.

Alle Bilder und Skulpturen sind laut Künstler von ihm selbst entworfen und in den letzten zwei Jahren entstanden. „Ich habe meinen Skulpturen bewusst keine Namen gegeben“, so der Künstler, der den Betrachter damit animieren will, sich selbst ein Bild zu machen. Hannes Betz möchte seine Kunstwerke vorerst nicht verkaufen. Vielmehr möchte er es auch anderen Kommunen ermöglichen, die Ausstellung zu zeigen.

„Kunst und Religion, das liest sich zunächst als nichts Ungewöhnliches an“, äußerte sich Haßfurts zweiter Bürgermeister Norbert Geier, der dem Künstler für sein Engagement dankte. Die Mischung zwischen eigenen Werken des Künstlers mit originalen Exponaten habe einen gewissen Charme. Von Metall über Holz bis hin zu Farbe auf Leinwand – aus Sicht Geiers eine ungewöhnliche Entwicklung und Vielseitigkeit eines Künstlers, die man bei einem gelernten Kfz-Mechaniker nicht vermuten würde. Mit der Ausstellung gehe der Künstler nun eine Symbiose zwischen zeitgenössischer Kunst und Religion ein. Kreativität scheine aus Sicht Geiers den Mitarbeitern der Autobahnmeisterei Knetzgau im Blut zu liegen. Mit Hinweis auf den Oberschwappacher Kabarettisten Oti Schmelzer bemerkte Geier schmunzelnd: „Vielleicht gibt es neben ‚Oti, der Schmelzer’ schon bald den Ausdruck ‚Hannes, der Betzer’.“

Katharina Eckstein, Koordinatorin für Kultur und Bildung im Landkreis, zeigte sich beeindruckt von den künstlerischen Arbeiten von Hannes Betz, in denen er sich mit einem großen Teil der Weltreligionen auseinander gesetzt habe. Auch bei den Vertretern der beiden christlichen Kirchen war die Freude groß, wie Pfarrerin Doris Otminghaus aus Westheim/Eschenau im Beisein von Haßfurts Pfarrer Stephan Eschenbacher zum Ausdruck brachte.

Bilder