Haushaltsplan Nordhalben will kräftig investieren

Susanne Deuerling
Das „Nordhalben Village“, ein Gebäude für kreative Berufstätige und Künstler, soll heuer abgeschlossen werden. Dies ist nur eine von vielen Maßnahmen, die der Haushaltsplan für 2021 vorsieht. Foto: Michael Wunder

Doppelt so viel Geld wie im vergangenen Jahr will die Kommune ausgeben. Das hat Folgen: Steuern und Gebühren steigen.

 
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Nordhalben - Der Gemeinderat Nordhalben hat am Donnerstag bei einer Gegenstimme den Haushalt 2021 verabschiedet. Kämmerin Tanja Wiedel hatte die Eckdaten des Zahlenwerks zuvor vorgestellt. Das Volumen beläuft sich demnach auf 6,3 Millionen Euro – und liegt damit 1,4 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Der Schuldenstand zum Jahresende wird den Prognosen zufolge bei 1,7 Millionen Euro liegen, 1067,20 Euro pro Kopf.

Bei der Wasserversorgung deutet sich aufgrund der Vorjahresergebnisse ein spürbares Defizit an, sagte die Kämmerin. Im Zuge der für 2021 anstehenden Neukalkulation der Wassergebühren werde wohl eine Anpassung erforderlich sein. Auch bei der Grundsteuer A und B ergäben sich heuer Änderungen. Die Grundsteuer A erhöht sich von 370 auf 380, die Grundsteuer B von 350 auf 360 von Hundert.

Teure Vorhaben

Im Vermögenshaushalt werden 2,7 Millionen Euro für Investitionsmaßnahmen eingestellt. Damit verdoppelt sich das Volumen im Vergleich zum Vorjahr. Die wesentlichsten Ausgaben sind für die Generalsanierung des katholischen Kindergartens (625 000 Euro), den Ausbau der Titschendorfer Straße mit Erneuerung von Wasserleitung und Kanalsanierung (rund eine Million Euro), den Breitbandausbau außerorts (236 000 Euro) die energetische Sanierung der Nordwaldhalle (650 000 Euro) und die Fertigstellung des „Nordhalben Village“ (180 000 Euro) vorgesehen. Zur Finanzierung ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 240 000 Euro veranschlagt.

Im Finanzplan ist für 2022 die Fertigstellung der Kindergartensanierung vorgesehen. Des Weiteren soll im Zuge der Leerstandsbeseitigung der Bereich Lobensteiner Straße 2,4 und 6 in Angriff genommen werden, die sogenannte Daumskurve. Diese Maßnahme wird sich aufgrund des Umfangs über mehrere Jahre hinwegziehen.

Blick nach vorne

Zweiter Bürgermeister Ludwig Pötzinger (FW) dankte der Verwaltung für die schnelle Vorbereitung des Haushalts. Es seien ziemlich hohe Investitionen, die jedoch gut verteilt seien. Eine minimale Neuverschuldung sei vertretbar. Dritter Bürgermeister Michael Wunder (CSU) schloss sich den Worten an. Er dankte dem Freistaat Bayern, der die Kommune in den letzten Jahren mit insgesamt 6,3 Millionen Euro unterstützt habe. Er betonte, „dass die Forderung der CSU-Fraktion nach einem jährlichen Straßenausbau nun endlich Früchte trägt“. Er meinte, dass der Investitionsstau in den nächsten Jahren kontinuierlich angegangen werden müsse.

Ralf Ellinger (FW) fragte nach, ob sich die Neuverschuldung auf die Stabilisierungshilfe auswirken kann. Hier konnte ihn Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) beruhigen. Es sei alles mit der Rechtsaufsicht abgesprochen. Aber: „Wir wissen nicht, wie es nächstes Jahr mit Zuschüssen und Hilfen vom Freistaat und vom Bund aussieht. Corona kostet eben viel Geld“, sagte Pöhnlein.

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