Da die Sternsinger sich nicht als „Drei Könige“ verkleiden, ist auch eine andere Diskussion in den Hintergrund gerückt, bei der mit dem „schwarzen König“ in der Krippe vor einiger Zeit eine Rassismus-Debatte entfacht worden war und Kirchengemeinden den dunkelhäutigen König sogar aus ihrer Krippe verbannten. Dabei stehen doch die Weisen ganz sicherlich dafür, dass Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und aus unterschiedlichen Völkern Christus verehren. Gemeindereferentin Isabella Friedrich aus Eltmann beispielsweise verbindet mit dem Dreikönigstag die schönsten Weihnachtserinnerungen aus ihrer Kindheit. „In bunten orientalischen Gewändern führten uns die Heiligen Drei Könige die Vielfalt der Menschheit weltweit vor Augen. Wertungen oder Vorurteile kannten wir damals nicht. Auch heute sind die Heiligen Drei Könige für mich ein treffender Spiegel unserer Gesellschaft, zu deren Vielfalt und Buntheit jeder einzelne Mensch einzig durch seine Persönlichkeit zählt.“
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Claudia Reinwand aus Ebelsbach und Mutter von vier Kindern vertritt die Meinung, „dass die Drei Könige mit unterschiedlichen Hautfarben dargestellt wurden, um auch zu symbolisieren, dass Jesus von den Gebildeten und Reichen aller damals bekannten Kontinente verehrt und anerkannt wurde. „Wo sind hier die Merkmale des Rassismus erfüllt?“, so Claudia Reinwand. „Es wäre doch viel rassistischer, dies nur Menschen einer Hautfarbe zuzubilligen, oder? Alle bringen Gaben, alle kommen am gleichen Ziel an und verehren und huldigen den neugeborenen Sohn Gottes.“