Heinerdorf/Welitsch Damit die Erinnerung nicht verblasst

Karl-Heinz Hofmann
Sie möchten den Förderverein Gedenkstätte Heinersdorf- Welitsch wiederbeleben und die Gedenkstätte wahren, pflegen und als geschichtsträchtiges Zeugnis weiter ausbauen (von links): Jens Balzer aus Heinersdorf, Christoph Schießer, Gebietsbetreuer Stiftung Naturschutz Thüringen, die Bürgermeister Andreas Meusel und Stefan Heinlein sowie Antonio Sauchella, Geschäftsleiter des Marktes Pressig, und Dieter Barnikol-Veit aus Heinersdorf. Foto: Karl-Heinz Hofmann

Die Gedenkstätte Heinersdorf-Welitsch soll nicht nur fortbestehen, sie soll sogar noch ausgebaut werden. Dafür sucht der Förderverein nun neue Unterstützer.

 
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Bürger aus Heinersdorf und Welitsch sowie den Landkreisen Kronach und Sonneberg hatten 1993 einen Verein gegründet, der sich nach dem Fall der Mauer der Errichtung und Erhaltung einer Grenzgedenkstätte annahm. Ein großer Wunsch von Andreas Meusel, Bürgermeister in Föritztal, und Stefan Heinlein, Bürgermeister in Pressig, ist nun die Wiederbelebung dieses Fördervereins der Gedenkstätte Heinersdorf-Welitsch. Es wäre höchst erfreulich, wenn sich mehr Bürgerinnen und Bürger aus Bayern und Thüringen zur Unterstützung des Vereins melden würden, betonten sie unisono. Auch das Gründungsmitglied, Altbürgermeister und Ehrenbürgen des Marktes Pressig, Georg Konrad, wäre jedem sehr dankbar, der sich diesem Verein und der Initiative wider das Vergessen anschließen würde. Dazu sei eine Versammlung Anfang 2023 geplant, hieß es.

Einzigartigkeit erhalten

Einen wichtigen Mitstreiter hat der Förderverein bereits in Christoph Schießer, Gebietsbetreuer der Stiftung Naturschutz Thüringen, gefunden. Als weitere Unterstützer waren zudem Jens Balzer und Dieter Barnikol-Veit zu einem ersten Gespräch an der Gedenkstätte gekommen. „In Verbindung mit dem überregionalen Radweg, dem Iron-Curtain-Trail und dem Wanderweg am Grünen Band soll hier weiterhin die Einzigartigkeit dieses Ortes erhalten bleiben. Zusammen mit dem Gemeinderat ist es uns ein großes Anliegen, die Gedenkstätte nicht nur zu erhalten, sondern auch auszubauen“, betonte dann Pressigs Bürgermeister Heinlein. Zudem habe der Thüringer Landtag vor vier Jahren den Schutz des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument beschlossen – dies auch in Erinnerung an die friedliche Revolution und den Fall der Mauer, so Schießer.

Miniaturgrenzanlage

Die Gedenkstätte beinhaltet inzwischen Schautafeln mit Dokumenten und Bildmaterial sowie eine nachgebaute Miniaturgrenzanlage. Dabei wird auf die Situation vor der Grenzöffnung und auf die Tage der Grenzöffnung hingewiesen. Neben dem Gebäude existiert aber auch noch ein Stück der Mauer und ein Gedenkstein, der auf die Grenzöffnung hinweist. Die beiden Bürgermeister dankten dem Förderverein für die bisherigen unschätzbaren Dienste zur Wahrung deutsch- deutscher Geschichte.

Das Thüringische Heinersdorf lag vor der Wende im sogenannten 500-Meter-Schutzstreifen und war vom benachbarten bayerischen Welitsch durch eine hohe Betonmauer abgetrennt. Die Gedenkstätte an der ehemaligen Demarkationslinie und heutigen friedlichen Grenze zwischen Thüringen und Bayern sei daher eine großartige Wahrung innerdeutscher Geschichte für die Nachwelt, war man sich einig.

Weitere Auskünfte geben die Gemeindeverwaltungen Pressig, Telefon 09265/9900, E-Mail info@pressig.de sowie Föritztal, Telefon 036764/7960, E-Mail info@foeritztal.de.

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