Heinersberg Die Alte Schule braucht eine Sanierung

Susanne Deuerling
Die Alte Schule in Heinersberg ist sanierungsbedürftig. Unter anderem muss dort die Heizung erneuert werden. Foto: privat

Das Projekt will die Gemeinde Nordhalben durch ein Dorferneuerungsverfahren stemmen. Auch an einer anderen Stelle gibt es Handlungsbedarf.

 
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Einstimmig hat der Marktgemeinderat Nordhalben am Dienstag beschlossen, dass für die Alte Schule in Heinersberg ein einfaches Dorferneuerungsverfahren eingeleitet werden soll. Nach einer Besichtigung hatte das Amt für ländliche Entwicklung dafür grünes Licht gegeben. Einzelprojekte sind bei der Maßnahme förderfähig, die Höhe der Unterstützung ist allerdings noch nicht bekannt. Es besteht ein hoher Investitionsaufwand. Erst wenn alle Kosten erfasst sind, werde man sehen, ob man die Sanierung stemmen kann, hieß es bei der Sitzung.

Hans Blinzler (CSU) und Bernd Daum waren der Meinung, dass man das Projekt auf jeden Fall in die Hand nehmen soll, schließlich handle es sich dabei um das Zentrum des Ortsteils und die Gemeinde müsse sich darum kümmern. In diesem Zusammenhang wurde einstimmig ein weiterer Grundsatzbeschluss gefasst. Demnach wird das Programm „Innen statt Außen“ auch auf die Ortsteile ausgeweitet.

In einem desolaten Zustand

Diskussionen gab es darüber, ob man wegen der Alten Schule die Sanierung der Friedhofsmauer in Nordhalben auf 2025 verschieben soll, da man zwei Projekte auf einmal nicht stemmen könne. Geschäftsleiterin Stefanie Birke bemerkte, dass das Büro Linß & Pecher dies zeitlich wahrscheinlich auch nicht bewältigen könne. Daum verwies jedoch darauf, dass die Mauer in einem desolaten Zustand sei. Man könne doch die Planungen weiterführen und klären, was man eigentlich machen wolle, schlug er vor. Die Endplanung und Finanzierung könne man dann eventuell verschieben. Ähnlich äußerte sich Horst Wolf gen. Schmidt (FW). Auch Michael Wunder (CSU) regte an, hier zweigleisig zu fahren, um die Baustelle Friedhofsmauer noch vor der Tunnelsanierung durchzubringen. Man einigte sich darauf, für beide Projekte Kostenschätzungen einzuholen und dann zu entscheiden. Einstimmig schloss das Gremium außerdem, die Getränkelieferungsvereinbarung für die Nordwaldhalle und das Schwimmbad auf die Alte Schule in Heinersberg auszuweiten.

Gebühren und Miete

Die Verwaltung schlug vor, für die Nutzung der Alten Schule Gebühren und Mieten einzuführen. Die Kosten für das Gebäude liegen bei rund 4000 Euro im Jahr, finanziert von der Gemeinde. Es standen Beträge von 50 bis 70 Euro für regelmäßige Nutzer im Raum. Bernd Daum und Michael Wunder gaben aber zu bedenken, dass man erst Mieten verlangen könne, wenn das Haus in Schuss sei. Wenn man etwas nutze, dann müsse man zahlen, hielt Ludwig Pötzinger (FW) dagegen und betonte, dass die Kommune jede Einnahmemöglichkeit ausschöpfen müsse. Dennoch wurde die Anregung abgelehnt, mit zwei Ja- und neun Nein-Stimmen.

Neues zu Nordhalben Village

Halgard Stolte informierte über den Stand im Nordhalben Village. Das Projekt sei mittlerweile weitgehend fertiggestellt. Momentan seien sechs von acht Wohnungen vermietet. Das Konzept Co-Living und Co-Working funktioniere. Öfters seien Praktikanten des Klöppelmuseums da, im Juni und Juli würden vier Wohnungen vom Projekt „Land auf Probe“ belegt, für das auch zehn Arbeitsplätze im Co-Working benötigt würden, sagte Stolte. Ziel sei es, Firmen anzusiedeln und digitale Arbeitsplätze zu schaffen. In Kooperation mit der IHK habe man dabei gute Verbindungen nach Tschechien aufgebaut. Geplant sind einige Aktivitäten, etwa ein Workshop der Stadt Wallenfels und eine Tagung des Arbeitskreises evangelischer Unternehmer.

Weil man nach außen hin als Unternehmen auftreten will, wird die Gründung einer GmbH angestrebt. Bei acht Wohnungen und zehn bis 20 Arbeitsplätzen sei mit einem Umsatz von 8000 Euro monatlich zu rechnen, erklärte Stolte. Für 2023 hoffe man auf insgesamt 40 000 bis 50 000 Euro Umsatz. ein großer Teil davon müsse allerdings wieder investiert werden. Den Fokus lege man dabei auf die Gartenanlage, die Vermarktung von Wohnungen und Co-Working, die weitere Suche nach Fördermitteln und Workshop-Konzepte sowie -Partner. Auch strebe man die Einbindung vor Ort durch Veranstaltungen und Events an.

Automat und Drucker bleiben

Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) informierte über die Umstrukturierungen bei der Sparkassengeschäftsstelle Nordhalben. Der Geldautomat und der Kontoauszugsdrucker bleiben vor Ort, die Servicestelle wird eventuell im Nordhalben Village eingerichtet. Er appellierte an die Bürger, diese Einrichtungen auch zu nutzen, damit sie erhalten bleiben.

Darüber hinaus berichtete der Rathauschef über die Fortschreibung des Haushaltskonsolidierungskonzeptes. Diese muss jedes Jahr erfolgen, um vom Freistaat Bayern Stabilisierungshilfen für finanzschwache Gemeinden zu erhalten. Damit muss nachgewiesen werden, was die betroffenen Kommunen selbst tun, um sich finanziell besserzustellen. Die Änderungen, die bei der vorherigen Gemeinderatsitzung beschlossen worden waren, sind nun eingearbeitet. Das Gremium beschloss einstimmig, die Fortschreibung des Papiers in der nun vorliegenden Form weiterzuleiten. Michael Wunder merkte noch an, dass man das Konzept für das nächste Jahr überarbeiten und bereinigen solle, was allgemein befürwortet wurde.

Mehr FWO-Wasser

Einstimmig hat der Gemeinderat Nordhalben beschlossen, den bisherigen Liefervertrag mit der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) aus den 1980er-Jahren zu ändern. Dabei wird die jährliche Wasserliefermenge von 60 000 auf 90 000 Kubikmeter erhöht. Diese Anhebung sei sinnvoll, denn wenn man mehr als die vereinbarte Menge abnehmen müsse, zahle man dafür einen höheren Preis, sagte Bürgermeister Michael Pöhnlein. Er gab auch bekannt, dass die FWO die Preise ab 1. Juli erhöhen werde.

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