Dies hat dazu geführt, dass es inzwischen für die 26 Gemeinden nur noch sieben Standesämter gibt. Schon im Januar 2011 schloss sich die gesamte VG Theres dem Standesamt der Stadt Haßfurt an und als kleinere Zusammenlegung ging die Stadt Königsberg mit dem Standesamt der VG Hofheim zusammen. Im Jahre 2013 verlegten die Gemeinden Rauhenebrach und Oberaurach und 2018 die Gemeinde Sand ihre Standesämter nach Eltmann. Weitere Zusammenlegungen folgten nun noch 2019 mit Zeil nach Haßfurt und 2021 mit Knetzgau nach Haßfurt. Damit gibt es noch folgende Standesämter im Landkreis Haßberge: Haßfurt, Ebern, Eltmann, Ebelsbach, Hofheim, Maroldsweisach und Untermerzbach.
Josef Fuchs, von der staatlichen Fachaufsicht beim Landratsamt Haßberge, sieht diese Zusammenlegung und kommunale Zusammenarbeit sehr positiv. „Auch die Bürger haben sich daran gewöhnt und ich habe in den vergangenen zwölf Jahren keine einzige negative Meldung aus den Gemeinden bekommen.“
Im Gegensatz zum Einwohnermeldeamt sucht man das Standesamt nicht so oft auf. Es sind mit der Geburt, dem Heiraten und Sterben vor allem drei Dienstleistungen, die das menschliche Leben von der Wiege bis zur Bahre begleiten. Dazu kommen heute aber auch Vorgänge wie die Begründung einer Lebenspartnerschaft, Erklärungen zum Namens- oder Ausländerrecht und vieles anderes mehr. Im Standesamt gilt es die „Anmeldung zur Eheschließung“ zu erledigen, die seit 1998 das „Aufgebot“ abgelöst hat. Hierzu gibt es eben bestimmte Unterlagen vorzulegen und rechtliche Bestimmungen zu beachten.
Zuständig für die Entgegennahme der „Anmeldung zur Eheschließung“ ist das Standesamt, in dessen Bezirk einer der Verlobten seinen Haupt- oder Nebenwohnsitz hat. Die Trauung und Hochzeit selbst kann weiterhin in der Wohngemeinde stattfinden und durch den örtlichen Bürgermeister oder einem Standesbeamten ausgeführt werden. Die Stadt Eltmann ist mit ihrem Standesamt inzwischen zuständig für 15 000 Personen und kommt jährlich auf rund 80 Trauungen, wobei die Hälfte auf Bürgerinnen und Bürger der Stadt Eltmann entfällt und die andere Hälfte Brautpaare aus den Gemeinden Rauhenebrach, Oberaurach und Sand sind.
Aber nicht nur die Zahl und die Orte für die Standesämter haben sich verändert, sondern auch die Hochzeit als „schönster Tag des Lebens“. Dazu bedarf es entsprechender Räumlichkeiten, denn oft wird ja auch nur noch standesamtlich geheiratet und auf die kirchliche Trauung verzichtet. Die Stadt Eltmann baut deswegen derzeit direkt neben ihrem Rathaus ein völlig neues Standesamt, das allen Wünschen der zukünftigen Brautpaare entsprechen soll. Gerade da ist es wichtig, dass die Trauung nicht nur ein kurzer bürokratischer Akt ist, sondern schon in einem entsprechenden Ambiente möglich ist, bei dem schon zahlreiche Gäste dabei sein sollen. In Eltmann wird dies mit einem großen Trauraum, aber auch mit einem idyllischen Vorplatz möglich sein.
Auch Standesbeamtin Petra Felser freut sich schon auf ihren Umzug. „Wer dieses neue Standesamt nutzen will, muss sich aber noch etwas gedulden und Termine werden noch nicht vergeben. Aber die Übergabe des neuen Standesamtes ist für Herbst vorgesehen und eine Anmeldung zur Eheschließung kann schließlich sechs Monate vor dem besonderen Tag erfolgen.“