Helmbrechts Mann stirbt bei Brand in Reihenwohnhaus

, aktualisiert am 06.08.2021 - 13:05 Uhr

Tragödie am Donnerstagabend in Helmbrechts: Ein 87-jähriger  Mann ist bei einem Brand in einem Reihenhaus an der Silvanerstraße ums Leben gekommen. Gegen 20.15 Uhr war das Feuer im Dachstuhl des Gebäudes inmitten des Wohngebiets „Weinberg“ ausgebrochen.  Zeugen hatten das Unglück bemerkt und einen Notruf abgesetzt. Die Rauchentwicklung war so stark, dass sie in weiten Teilen der Stadt sichtbar war.

 
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Helmbrechts - Die Einsatzkräfte rückten mit einem Großaufgebot aus. Etwa 130 Personen waren ausgerückt, darunter die Kameraden der Feuerwehren Helmbrechts, Münchberg, Schauenstein, Wüstenselbitz, Burkersreuth, Kleinschwarzenbach und Unterweißenbach, das Rote Kreuz mit drei Rettungswägen und eine Verbindungsperson des THW.  Auch ein Rettungshubschrauber kam zur Einsatzstelle. Zu allem Überfluss mussten die Einsatzkräfte immer wieder Schaulustige vom Brandort verweisen.

Die Feuerwehr nahm den Brand von beiden Seiten des Wohnhauses aus in Angriff. Trupps von Atemschutzträgern drangen mit schwerem Gerät in das Innere des Gebäudes vor. Rasch war klar: Das Leben des Bewohners war nicht mehr zu retten. Bei der Begehung des Obergeschosses hatten  die Feuerwehrleute den Leichnam eines Mannes gefunden. Außen kam die Drehleiter zum Einsatz. „Dank des raschen Eingreifens konnte ein Übergreifen des Feuers auf die Nachbargebäude verhindert werden“, berichtete Feuerwehrsprecher Andreas Hentschel im Gespräch mit unserer Zeitung  am Einsatzort.

Die Polizei teilt am Freitag mit: „Brandfahnder der Kripo Hof übernahmen die Ermittlungen, zur derzeit unklaren Brandursache. Auch die Identität der toten Person ist noch nicht abschließend geklärt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich jedoch um den 87-jährigen Bewohner des Hauses, dessen Angehörige am Abend durch das Kriseninterventionsteam betreut wurden.“ Weitere Personen seien   nicht zu Schaden gekommen. Am Gebäude entstand ein geschätzter Schaden  in Höhe von 150 000 Euro.

Wie Nachbarn berichten, war der mutmaßliche Verstorbene gehbehindert und konnte sich wohl nicht mehr rechtzeitig retten. Eine Nachbarin nahm bei Ausbruch des Feuers einen Knall wahr, dann das springen der Fenster, dann Stichflammen. Schon seit längerer Zeit standen die Nachbarn aufgrund der widrigen Lebensumstände des Seniors mit verschiedenen Behörden in Kontakt. Die Wohnung habe einen desolaten Eindruck gemacht. Er habe zuletzt vor allem bei Kerzenschein gelebt, sei auch schon beim Grillen eingeschlafen. „Das Resultat ist jetzt, dass er tot ist“, schimpft ein Nachbar. „Wir haben versucht, etwas zu unternehmen, haben aber nichts erreicht.“ Es habe sich von den Behörden niemand zuständig gefühlt.

Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt Hubert Pürner, Richter und  Pressesprecher am Amtsgericht Hof,   dass das Betreuungsgericht am 9. Juni  einen  entsprechenden Hinweis  einer Nachbarin erhalten hat. „Am 10. Juni  wurde hierauf hin das Schreiben an den Generalbevollmächtigten des mittlerweile Verstorbenen und an das Ordnungsamt beim Landratsamt Hof gesandt.“

In diesem Zusammenhang habe man beim  Generalbevollmächtigten, nach Informationen unserer Zeitung wohl der Sohn des Verstorbenen,  angefragt, inwieweit aus dessen Sicht eine Gesundheitsgefährdung vorliege und ob Zwangsmaßnahmen beabsichtigt seien. „Eine Beratung durch die Betreuungsbehörde wurde angeregt.“

Am 5. Juli fragte  das Amtsgericht Hof beim Ordnungsamt des Landratsamtes nach: „Von dortiger Seite wurde mitgeteilt, dass die Sache der zuständigen Betreuungsbehörde weitergeleitet worden sei.“

Am 6. Juli stellte das Betreuungsgericht schließlich  das Verfahren ein: „Im Hinblick auf die vorliegende Generalvollmacht und in Ermangelung weiterer Hinweise durch die eingeschalteten Stellen wurde keine Betreuung angeordnet.“

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