Der Buckingham-Palast wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Es handele sich um eine sehr persönliche Angelegenheit, sagte ein Sprecher. Harrys Onkel, Dianas Bruder Charles Spencer, sagte hingegen dem Fernsehsender ITV, dass alles sei„sehr, sehr traurig“. Britische Gesundheitsexperten lobten Meghans Artikel: Fehlgeburten kämen oft vor, seien aber immer noch ein Tabu-Thema, sagte Christine Ekechi vom Königlichen College für Geburtshelfer und Gynäkologen. Offene Diskussionen darüber seien willkommen.
Der Weg zur Heilung beginnt mit einer Frage
In ihrem Artikel appellierte Meghan an die Leserinnen und Leser, häufiger zu fragen, wie es dem anderen geht. Als sie in dem Krankenhausbett gelegen habe und „meinen Ehemann sah, dem das Herz brach, während er versuchte, die zerbrochenen Stücke meines Herzens zu halten“, habe sie erkannt: Die Frage „Are you OK?“ („Geht es dir gut?“) sei der einzige Weg, mit Heilung anzufangen.
Sie habe sich an die Reise im Auftrag der Krone erinnert, die Harry und sie 2019 durch Südafrika gemacht hatten: Als Mutter eines Neugeborenen sei sie erschöpft gewesen und habe doch versucht, sich nichts anmerken zu lassen. Damals habe ihr der Fernsehjournalist Tom Bradby die Frage gestellt. Dass ihre ehrliche Antwort auf so viel Resonanz bei anderen Müttern gestoßen sei, habe sie nicht erwartet: „Danke, dass Sie fragen. Nicht viele Leute haben gefragt, wie es mir geht.“ Nur wenige Monate später verkündeten Prinz Harry und Herzogin Meghan ihren Rückzug von allen royalen Aufgaben. Inzwischen lebt das Paar mit dem 2019 geborenen Archie in Kalifornien.
In den USA wird an diesem Donnerstag Thanksgiving gefeiert. „Wir alle bereiten uns auf ein Thanksgiving vor, wie wir es noch nie erlebt haben. Wir alle sollten einander fragen: ‚Are you OK?’ Auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sein sollten, auch wenn wir weit entfernt sind, in Wahrheit sind wir stärker miteinander verbunden denn je, dadurch, was wir alle gemeinsam durchlebt haben in diesem Jahr.“ Und so endet Herzogin Meghans Artikel mit der Antwort auf die Frage „Are we OK?“: „We will be.“