Hof/Wunsiedel - Diesen Anblick wird Angelika M. (Name geändert) nie vergessen: Als sie im Sommer dieses Jahres die Treppe zu ihrer Hofer Wohnung hinaufgeht, sieht sie im Treppenhaus Kartons stehen, die sie eigentlich in ihrer Wohnung aufbewahrt hatte und wundert sich. Beim Näherkommen bemerkt sie die aufgebrochene Tür. Drinnen bietet sich ihr ein Bild der Verwüstung: das Bett ist zerstochen, das Mobiliar teilweise zerschlagen, Sofa und Kissen sind aufgeschlitzt, Papiere zerfetzt. Ihre Sammlerpuppen sind weg, der Fernseher, das Radio. Das Geschirr ist ausgeräumt, sogar die Bestecke fehlen. „Ich hab gedacht, ich krieg einen Schlaganfall, mein Herz bleibt stehen“, erzählt sie heute, mehrere Monate später. „Ich hab am ganzen Körper gezittert.“ Unter Schock sei sie zu einer Verwandten in der Nähe gelaufen, „sie hat mir erst mal einen Kaffee gekocht“. Bei der Frau hat sie vorerst auch ein vorübergehendes Zuhause gefunden.