Notlagen, die direkt im Zusammenhang mit der Erkrankung Covid-19 standen, die das Corona-Virus auslöst, hätten abgedeckt werden können. Auffällig gewesen sei der „spürbare Zuwachs“ im Bereich der Neuanträge auf Arbeitslosengeld II. „Gerade hier konnten finanzielle Hilfen als Überbrückung, bis staatliche Unterstützung greift, aus dem Verein Hilfe für Nachbarn genutzt werden“, berichtete Vorstandsvorsitzender Müller. Und: „Dabei stellten wir fest, dass einige unserer Klienten leider auf Grund von Arbeitsverlust durch die Pandemie wieder vermehrt auf staatliche Hilfen zurückgreifen mussten.“
Hilfsbedürftige werden jünger
Bei den Auszahlungen bis 200 Euro stünden nach wie vor existenzsichernde Unterstützungen an erster Stelle. Spenden in diesem Bereich würden vor allem für den alltäglichen Grundbedarf wie Lebensmittel und Pflegeartikel benötigt, also oftmals zur Bewältigung ganz akuter Notlagen“, so Jürgen Müller. Bei größeren benötigten Beträgen habe sich der Trend der Vorjahre fortgesetzt. Die Hilfen hätten vorrangig der Beschaffung von Haushalts- und Elektrogeräten sowie Möbeln gedient. Beim Vergleich der Altersstruktur falle auf, dass der größte Teil der Unterstützung auf Menschen zwischen 25 und 40 Jahren entfalle, „also derjenigen Gruppe, die vom Alter her mitten im Berufsleben stehen sollte“. Dies lasse den Rückschluss zu, dass im Jahr des Pandemie-Ausbruchs Menschen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, vermehrt in Notsituationen geraten sind. Dagegen sei die Zahl der Rentner, die einen Antrag gestellt haben, zurückgegangen. „Diese Altersgruppe hat den Kontakt zu uns aufgrund der Pandemie sehr gescheut“, erläuterte Jürgen Müller.
In der Vorausschau blicke man auf ein neues, ungewisses Jahr. Einerseits rechne der Vorstand von Hilfe für Nachbarn auf Grund von Corona fest mit Folgen auf finanzieller, psychischer und sozialer Ebene. Andererseits sei man aber auch zuversichtlich, „dass wir künftige neue Herausforderungen durch eine gelungene Kooperation gut bewältigten können“, betonte der Vorstandsvorsitzende.
Abschließend dankte Jürgen Müller Albert Zrenner, der dem Verein zehn Jahre als Revisor gedient hat. Ein Dank ging auch an Steuerberater Joachim Barth, der ebenfalls seit einem Jahrzehnt ehrenamtlich für Hilfe für Nachbarn tätig ist.
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