Hilfe in letzter Sekunde Seniorin beinahe um gesamtes Vermögen gebracht

Eine Seniorin telefoniert mit ihrem Smartphone. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Aufmerksame Bankmitarbeiter aus Haßfurt haben am Donnerstagmittag eine Senorin vor Schlimmerem bewahrt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Gegen 12 Uhr klingelte am Donnerstag bei der 84-Jährigen das Telefon. Ganoven waren am anderen Ende der Leitung. Sie gaben vor, die Tochter der Seniorin habe einen Verkehrsunfall gehabt. Sie könne ihre Tochter nur vor dem Gefängnis bewahren, wenn sie eine Kaution in Höhe von knapp 50.000 Euro hinterlege.

Aus großer Sorge um ihr Kind wollte die Seniorin das Geld von der Bank holen und im Anschluss an unbekannte Personen übergeben. Mitarbeiter der Bank erkannten den Betrugsversuch und verständigten die Polizei.

Wie die Polizei am Freitag berichtet, wurde die Dame nur wegen der aufmerksamen Bankangestellten nicht um ihr gesamtes Vermögen gebracht. Die Kriminalpolizei Würzburg ermittelt.

Leg‘ auf! Die Präventionskampagne des Polizeipräsidiums Unterfranken

Aufgrund der hohen Fallzahlen beim Telefon-Betrug und dem damit verbundenen finanziellen Schaden, aber auch den psychischen Folgen für die Betroffenen, hat sich das Polizeipräsidium Unterfranken Ende 2020 dazu entschieden, zum Schutz der Opfer auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit nochmals aktiv zu werden und die Präventionskampagne “Leg´auf!” gestartet.

Das Ziel dieser Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörige über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:

  • Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
  • Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!
  • Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
  • Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
  • Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
  • Weitere Informationen: https://www.polizei.bayern.de/schuetzen-und-vorbeugen/senioren/004577/index.html

Autor

Bilder