Weitramsdorf - Das Wohnzimmer von Cornelia Hüttling quillt über in diesen Tagen. Die Weitramsdorferin hat dort alles gestapelt, was sie seit Kriegsbeginn in der Ukraine zusammentragen, sortiert und ordentlich beschriftet hat: Kleidung, vor allem für Frauen und Kinder, Schuhe, Spielsachen, Trinkbecher. „Das ist inzwischen fast eine ganze Lkw-Ladung“, ist sich die 53-Jährige sicher und sagt mit Blick auf die Sammlung: „Es ist mir wichtig, dass es da ankommt, wo es ankommen soll. Teilweise ist die Kleidung noch unbenutzt, mit dem Preisschild dran. Nigelnagelneu.“ Denn angesichts der Entwicklungen in der Ukraine kommen bei Cornelia Hüttling die Erinnerungen an das Kriegsschicksal ihres eigenen Vaters hoch. „Im Februar 1927 geboren, wurde er noch im letzten Aufbäumen des Krieges eingezogen. An der Itzgrundquelle in Thüringen ist er dann in einen Hinterhalt geraten – und ein russischer Soldat wollte ihn erschießen, hat ihm dann aber das Leben geschenkt“, erzählt sie und ist deshalb besonders erschüttert, wenn sie die Nachrichten dieser Tage verfolgt.