Historischer Markt Kronach feiert im neuen Gewand

Heike Schülein

Statt des großen Stadtspektakels fand heuer „nur“ ein historischer Markt statt. Doch auch das Ersatzprogramm kam gut an, ebenso wie der verkaufsoffene Sonntag.

 
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Kronach - Alle zwei Jahre – immer am letzten Wochenende im Juni – erfüllt die Lucas-Cranach-Stadt mit dem weithin bekannten „Historischen Stadtspektakel“ einen Teil ihrer über 1000-jährigen Geschichte mit neuem Leben. Leider konnte die Traditionsveranstaltung, die heuer 25-jähriges Bestehen gefeiert hätte, aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht in gewohnter Form stattfinden.

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Damit die Bevölkerung zumindest etwas in das Flair vergangener Jahrhunderte eintauchen konnte, stellte der Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach am Sonntag eine kleinere corona-adäquate Aktion in Form eines erweiterten historischen Markts auf die Beine. Rund 15 reich bestückte und liebevoll gestaltete Stände luden zum Stöbern und Entdecken auf dem Melchior-Otto-Platz ein. Neben Kräuter, Tees, Seifen und Deko sowie Holzspielzeug für die Kinder war auch Kronachs historische Szene unter anderem mit einem Stand der Bräuknechte und Wirtzweiber vertreten.

Während sich dieser Zusammenschluss engagierter Frankenwälder in ebenso liebe- wie „aufopferungsvoller“ Art und Weise dem Thema Bier widmet, stellt der – ebenfalls auf dem Markt vertretene – Verein „1000JahreKronach“ die Geschichte und Kultur der Region Kronachs in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Der 1991 gegründete Geschichts- und Kulturverein kann heuer bereits 30-Jähriges feiern.

Markt auch auf dem Marienplatz

Eine Erweiterung des Markts insbesondere mit kulinarischen Leckereien „to go“ fand sich auf bzw. rund um den Marienplatz. Ergänzt wurde das Angebot mit reich blühenden Rosen bzw. Stauden sowie Ständen mit allerlei Leckerem und schöner Handarbeit aus der Region.

„Uns war es wichtig, der Bevölkerung zumindest ein kleines Angebot zu bieten, wenn schon das Stadtspektakel heuer aufgrund der Vorgaben nicht in der bekannten Form durchgeführt werden konnte“, erklärte Bürgermeisterin Angela Hofmann, die erstmals ihre neues – von Tina Vadász-Hain maßgeschneidertes – schmuckes historisches Gewand präsentierte und hierfür viele Komplimente erhielt. Man merke, so Hofmann , wie „hungrig“ die Menschen nach Begegnung und Austausch sowie Treffen mit Bekannten seien. Wenn sie dabei dann noch ein Schnäppchen in den Geschäften oder auf dem Markt machen könnten, sei dies umso schöner. „Es gilt immer, das Ganze im Blick zu haben und keine Einzelinteressen“, betonte sie, mit der Veranstaltung allen Belangen Genüge tun zu wollen.

Ihr Dank galt in diesem Zusammenhang Philip Kober vom Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach für die zeit- und arbeitsaufwendige Organisation. Den Fieranten dankte sie für deren Bereitschaft, den Markt mit ihrem Angebot zu bereichern.

Historische Szene zeigt Flagge

Die Markthändler erlebten aktuell schwere Zeiten, ebenso wie die Gastronomie und die Einzelhändler, denen man gerne die Möglichkeit gegeben habe, an dem Tag ihre Geschäfte zu öffnen. Größten Respekt zollte sie den Vertretern der historischen Szene, die hinter ihrer Stadt stehen und einmal mehr Flagge zeigten. Sie hoffte, im nächsten Jahr wieder „Crana Historica“ sowie 2023 das „Historische Stadtspektakel“ in gewohnter Form durchführen zu können. Da sie bereits am Vormittag die Premiere des Familienstücks „Sams“ der Rosenberg-Festspiele besucht hatte, freute sie sich über einen rundum gelungenen begegnungs- und erlebnisreichen Tag. Abschließend unternahm die Bürgermeisterin mit den Viertelmeistern sowie weiteren Vertretern der historischen Szene einen kleinen Rundgang durch den Markt. Die corona-adäquate Veranstaltung erfolgte unter Beachtung eines umfassenden Schutz- und Hygiene-Konzepts.

Angelehnt an den historischen Markt fand auch ein verkaufsoffener Sonntag statt. Viele Geschäfte der Kronacher Innenstadt hatten von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Erneut hatte sich der Einzelhandel dabei viele Aktionen, Sonderangebote und Überraschungen für die Kunden einfallen lassen, um die Attraktivität der Einkaufsstadt Kronach hervorzuheben.