Vater Theodor trat 2015 in den Ruhestand und gab seine Landwirtschaft mit Milchviehhaltung auf. Den ehemaligen Kuhstall baute Herterich Junior unter dem Aspekt der Langlebigkeit drei Jahre lang zur Probierstube aus. 2019 begann der junge Mann eine eineinhalbjährige Ausbildung zum Schnapsbrenner in der bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim. Die Zwetschgen, Äpfel, Birnen, Mirabellen, Ringlo, Pflaumen und Quitten für die Brände stammen aus der eigenen Obstanlage in der Eschenauer Flur. Unterstützung für sein vielseitiges und kreatives, aber auch arbeitsintensives Hobby bekommt der Schnapsbrenner durch Mutter Lore und Vater Theodor. Das Obst ist die Basis für einen guten Schnaps. „Es kommt nur saubere, gesunde Ware in die Maische“, erklärte Daniel Herterich, der seine Schnapsbrennerei zwar konventionell betreibt, aber auf jegliche Spritzmittel in seiner Obstplantage verzichtet. Die Obsternte beginnt ab August mit der Edelpflaume Ringlo und erstreckt sich je nach klimatischen Verhältnissen bis Oktober und November hinein. Das Obst wird geerntet, zusammengelesen und gewaschen. Dann wird es je nach Obstsorte gemusert und anschließend in Kunststoffgärfässer ein gemaischt. Die Hauptgärzeit beträgt im Durchschnitt zwei bis drei Wochen. Nach eineinhalb Monaten wird die Maische destilliert, in einer Brennblase im Brenngerät eingefüllt und auf 100 Grad zum Kochen gebracht. Vorher wird die Maische mit Brennhefe verquirlt und angesetzt und mit natürlichen Enzymen und Schwefelsäure angereichert. Aus 100 Liter Maische Ringlo entsteht in der Regel drei bis vier Liter hochprozentiger reiner 80-prozentiger Alkohol. Dieser wird später auf Trinkstärke von 40 und die Liköre auf 20 Prozent herunter gesetzt.