Vielerorts bot sich den Helfern ein Bild der Zerstörung. Schlammmassen drangen in Geschäfte, Wohnungen und Schulen ein. Die Armee kam zum Einsatz. Trinkwasser und Stromgeneratoren wurden verteilt. Es gab Berichte über erste Plünderungen - es wurde mit hohen Strafen gedroht. Präsident Petr Pavel besuchte das Katastrophengebiet.
Polen
In Polen hat die Hochwasserwelle nun die Region nahe Breslau (Wroclaw) im Westen erreicht. In der Kleinstadt Olawa 26 Kilometer südöstlich der niederschlesischen Metropole betrage der Wasserstand derzeit 7,39 Meter und könne noch um fünf Zentimeter steigen, sagte Grzegorz Walijewski vom Meteorologischen Institut der Nachrichtenagentur PAP. Normal sind rund zwei Meter. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag werde die Flutwelle, die gegenwärtig Olawa bedrohe, Breslau erreichen.
Da in die Oder zwischen Olawa und Breslau noch mehrere Nebenflüsse münden, die ebenfalls viel Wasser führen, sei nicht ausgeschlossen, dass es in Breslau zu Hochwasser kommen werde, so der Experte. Der Pegelstand dort werde zwar nicht das Niveau von 1997 erreichen, doch die Flutwelle werde mindestens für anderthalb Tage anhalten. 1997 wurde die Stadt mit 630.000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.
Slowakei
In der Slowakei entspannt sich die Hochwassersituation langsamer als zunächst erhofft. In der Hauptstadt Bratislava stieg der Wasserstand am Mittwochnachmittag leicht auf 9,85 Meter an. Der normale Wasserstand liegt im Durchschnitt bei drei Metern.
Vor allem aus Richtung Österreich floss weiteres Regen- und Schmelzwasser heran. Eine akute Gefahr für das Stadtzentrum bestehe trotzdem nicht mehr, versicherten die Behörden.
Flussabwärts entlang der Grenze zu Ungarn steigt die Donau weiter. Dazu tragen auch die aus dem Norden der Slowakei kommenden Nebenflüsse bei.
Italien
Nach den Prognosen der Wetterdienste wird in weiten Teilen Italiens durch den Sturm "Boris" zumindest bis Freitag heftiger Regen bis hin zu Wolkenbrüchen erwartet. Der Meteorologe Lorenzo Tedici sagte am Mittwoch: "Wir werden mindestens 48 Stunden lang ein Unwetter erleben, das voll und ganz dem Herbst entspricht. Dieses Jahr sind die sintflutartigen Regenfälle ein wenig zu früh gekommen."