Höchste Auszeichnung Ehrennadel für Manfred Fausten

Rudolf Hein

Beim Patronatsfest des Heiligen Laurentius in Ebern gab es nicht nur gutes Wetter und Geselligkeit, sondern auch eine ganz besondere Ehre: Mit der Ehrennadel des Bischofs erhielt Manfred Fausten die höchste Auszeichnung der Diözese Würzburg.

 
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Der Heilige Laurentius ist der Schutzheilige vieler Berufsgruppen, unter anderen der Bierbrauer, Bäcker und Köche. Und er ist auch der Schutzheilige der Stadt Ebern. Seit Hunderten von Jahren wird vielerorts der Laurentiustag mit Gottesdienst und Prozession festlich gefeiert. Nach der obligaten Coronapause gab es am vergangenen Mittwoch bei bestem Augustwetter wieder alles was dazugehört: Gottes Wort und geselliges Beisammensein bei eigens für diesen Anlass gemetzgerter Laurentiusfestbratwurst und bei kühlem Trunk im Hof der Laurentiuskirche.

Pater Ludwig Schuhmann aus Bamberg zelebrierte die Festmesse in der sehr gut besetzten Kirche. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte er den Begriff des „Patroziniums“. Der Patron war schon im römischen Reich eine Art Advokat für Menschen, die sich aus welchen Gründen auch immer nicht selbst vor Gericht verteidigen konnten. Im Mittelalter hatte der Adel das Patronat über seine Leibeigenen, musste für deren leibliches Wohl sorgen.

Angesichts durch Kirchenaustritte schrumpfender Gemeinden sollten nun die verbleibenden Gemeindemitglieder das Patronat für die übernehmen, die die Glaubensgemeinschaft verlassen haben. Das bedeutet, wie in den Anfangszeiten der Kirche, zu Lebzeiten des Heiligen Laurentius, dass Gläubige, organisiert in kleinen Zellen als Advokaten Gottes auftreten. Trotz des Rückwärtsgangs bestünde so die Chance, dass der verbliebene „Sauerteig“ von Gläubigen in das Volk hineinwirke und neues Wachstum erzeuge.

Nach der Messe bat Pater Rudolf Theiler die Anwesenden, noch zu bleiben. Es galt, die höchste Auszeichnung der Diözese, die Ehrennadel des Bischofs, zu verleihen. Der Geehrte war Manfred Fausten aus Ebern. In seiner Laudatio hob Pater Theiler hervor, dass Manfred Fausten „immer da war, wenn er gebraucht wurde“. In der Jugend als Ministrant, in den Berufsjahren als „kurze Verbindung zur Stadt“, zuständig für die Heizung in der Kirche und für die Finanzkontrolle, als ständiger Vertreter des Pfarrers im kirchlichen Kindergarten, als Unterstützung des Mesners – die Liste ließe sich noch lange fortsetzen.

Gesondert hervorgehoben durch eine Dank-Urkunde wurde die Tatsache, dass Fausten über 40 Jahre hinweg als Himmelträger bei Prozessionen mitgewirkt und dafür gesorgt hat, dass die anderen Himmelträger „auch brav waren“. Leider war es Manfred Fausten krankheitshalber verwehrt, auch in diesem Jahr den Baldachin über der Monstranz bis zum Grauturm und zurück tragen zu helfen.

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