Höllental/Werratal Bahn reaktiviert zwei Strecken in Oberfranken

Werner Rost
Comeback für 20 Bahnstrecken in Deutschland Foto: dpa/Patrick Pleul

Die Zeiten der Streckenstilllegungen sollen nun vorbei sein. Die Höllentalbahn und die Strecke zwischen Coburg und dem Werratal steht vor dem Comeback.

 
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Hof/Coburg - Die Deutsche Bahn (DB), die Allianz pro Schiene und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) haben am Dienstag in Berlin eine Liste von 20 Bahnstrecken in einer Gesamtlänge von 245 Kilometern vorgestellt, die für den Personen- und Güterverkehr reaktiviert werden sollen. Darunter befinden sich sechs Projekte im Raum Berlin, aber auch zwei in Oberfranken: die Höllentalbahn zwischen Marxgrün und Blankenstein sowie die Verbindung zwischen Coburg und dem Werratal. Beide Strecken wurden durch die Teilung Deutschlands unterbrochen.

„Bundesweit gehen wir zunächst zwanzig Strecken an, in den kommenden Jahren folgen weitere Verbindungen“, kündigte Vorstand Jens Bergmann von DB Netz an. Bei insgesamt 1300 Kilometer stillgelegter Strecke in DB-Besitz sei eine Reaktivierung nutzbringend. Verglichen mit der Gesamtlänge des deutschen Schienennetzes ist das nicht viel; sie beträgt 33 399 Kilometer.

Martin Henke vom VDV nannte die Entscheidung der Bahn für die Expansion des Netzes auf stillgelegten Strecken als „historisch“. Geschäftsführer Dirk Flege von der Allianz pro Schiene betonte: „Die Reaktivierung stillgelegter Strecken steht für das Comeback der Schiene in der Fläche und für einen klimafreundlicheren Verkehrsmix.“ Die Sprecher der Verbände fordern vom Bund, die Hürden für weitere Reaktivierungen zu senken.

Der Hofer SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Adelt, der die Höllentalbahn seit Jahren befürwortet, fordert nun eine Kosten/Nutzen-Analyse unter Berücksichtigung des Umwelt- und Klimaschutzes sowie ein klares politisches Bekenntnis vom Freistaat Bayern, vom Kreis Hof und den betroffenen Kommunen.

Der Landesverband Thüringen des Fahrgastverbandes „Pro Bahn“ begrüßt die Lückenschlüsse nach Bayern, weist aber darauf hin, dass die Reaktivierung zwischen Coburg und der Werratalbahn zeitaufwendig ist. „Pro Bahn“ fordert die schnelle Einleitung eines Raumordnungsverfahrens, um eine Vorzugsvariante auswählen zu können.

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