Hohe Auszeichnung für Helmut Will Bedeutender Einsatz für Kriminalitätsopfer

Monika Göhr
  Foto: /Moni Göhr/Landratsamt Haßberge

Landrat Wilhelm Schneider zeichnet Helmut Will mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus. Der ehemalige Polizeibeamte engagiert sich seit über 20 Jahren beim Weissen Ring.

 
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Unterpreppach - Helmut Will aus Unterpreppach ist für sein außergewöhnliches soziales Engagement bei der Hilfsorganisation Weisser Ring e.V. mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der 71-jährige setzt sich seit über 20 Jahren mit Herzblut, Einsatzwillen und großem Zeitaufwand für Menschen ein, die Opfer einer Straftat geworden sind und bietet ihnen qualifizierte Unterstützung an. Im Auftrag des Bundespräsidenten Franz-Walter Steinmeier überreichte Landrat Wilhelm Schneider am Freitag Urkunde und Medaille.

„Sie haben Herausragendes für die Bundesrepublik Deutschland und das Gemeinwohl geleistet“, betonte Landrat Wilhelm Schneider in seiner Laudatio. Mit viel Einfühlungsvermögen und hoher Sensibilität habe Helmut Will als langjähriger Leiter der Außenstelle des Weissen Rings nicht nur unmittelbar und mittelbar Betroffenen beim Bewältigen ihrer schwierigen Lebenslage zur Seite gestanden, sondern aufgrund seiner umfassenden Kenntnisse und seiner jahrelangen praktischen Erfahrung sei es ihm auch zu verdanken, dass die Opferarbeit des Vereins im Landkreis Haßberge auf einem hohen Niveau gehalten wird. Was Sie in all den Jahren für die praktische Unterstützung von Opfern und auch für deren Angehörige getan haben, verdient großen Respekt, Anerkennung und Hochachtung.“

Der Weisse Wing ist eine Hilfsorganisation für Opfer von Straftaten. 1998 begann Helmut Will sein ehrenamtliches Engagement für diese Opferschutzorganisation. Als ehemaliger Polizeibeamter in der Ermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Ebern war ihm immer wieder aufgefallen, dass sich Opfer häufig allein gelassen fühlen. Nach seiner Ruhestandsversetzung übernahm er 2010 die Leitung der Außenstelle Haßberge. Zusätzlich wurde ihm im April 2010 der stellvertretende Landesvorsitz von Bayern-Nord übertragen, das er bis 2014 innehatte. Als pensionierter Polizeibeamter ist ihm die Seite des Opferschutzes und der Opferhilfe sehr vertraut. So war es ihm ein besonderes Anliegen, den Opfern einer Straftat das Gefühl zu geben, nicht vergessen zu werden.

Als es bei der Besetzung der Außenstellenleitung in Kronach, Kulmbach und Coburg Schwierigkeiten gab, übernahm Helmut Will auch diese Aufgaben kommissarisch und suchte geeignete Persönlichkeiten, die sich als verantwortliche Außenstellenleiter/in zur Verfügung stellen. So engagierte er sich 16 Monate lang beim Aufbau der Außenstelle in Kulmbach bis eine neue Leitung gefunden und ausgebildet worden war.

Auch beim Aufbau der Außenstelle Coburg half er für sechs Wochen intensiv mit. Hilfestellung bei der Ausbildung und Besetzung gab er auch als die Außenstelle von Kronach neu in die Außenstellen Kreis Kronach und Kreis Lichtenfels aufgeteilt wurden. „In diesen Jahren haben Sie erhebliche Freizeit investiert und diese ehrenamtlichen Arbeiten immer noch zusätzlich zu den Tätigkeiten als Leiter der Außenstelle Haßberge übernommen“, stellte der Landrat heraus.

Seit Mai 2013 ist Helmut Will zudem als Berater des Ergänzenden Hilfesystems (EHS) ausgebildet und ist hier wichtiger Ansprechpartner für Betroffene, die als Kinder und Jugendliche sexuelle Gewalt im familiären Bereich oder in einem anderen Umfeld erleiden mussten. Durch seine Beratung hilft er mit, noch bestehende Folgeschäden zu lindern. Darüber hinaus fungiert der Unterpreppacher seit April 2018 als stellvertretender Landesvorsitzender Bayern-Nord und er wurde als einer von 17 Delegierten für die Bundesdesdelegiertenversammlung gewählt.

Um auf die Arbeit der Hilfsorganisation aufmerksam zu machen, hält Helmut Will Vorträge über die Arbeit des Weissen Rings, zum Beispiel in Vereinen, Seniorenkreisen und Schulen. Der Weisse Ring ist auch für das Landratsamt ein starker Partner: seit Jahren organisiert Helmut Will in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten Christine Stühler Selbstverteidigungskurse für Frauen.

Neben seinem unermüdlichen Engagement für die Opfer von Verbrechensdelikten ist es Helmut Will auch immer wieder gelungen, neue Mitglieder und aktive Mitglieder für den Weissen Ring zu gewinnen. Als Referent bei Grundseminaren schult er angehende ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bereitet dieses auf die Betreuung von Kriminalitätsopfern vor.

Andere Menschen wären mit diesem großen ehrenamtlichen Einsatz schon mehr als ausgelastet. Aber Helmut Will hat auch noch Zeit und Energie gefunden, sich noch in anderen Bereichen zu engagieren: Während seiner aktiven Dienstzeit im Polizeidienst war er 13 Jahre ehrenamtlicher Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei Kreisgruppe Ebern“. Außerdem war er fünf Jahre lang im Redaktionsbeirat für die Zeitschrift „Bayerns Polizei“ tätig.

Damit aber nicht genug. Darüber hinaus war Helmut Will 20 Jahre lang bei den Sportfreunden Unterpreppach im Vorstand tätig – von 1989 bis 1995 als 2. Vorsitzender, von 1995 bis 2009 als 1. Vorsitzender und von Juli 1993 bis Juni 1995 als Spielleiter der ersten Mannschaft. Seit 2009 bis heute ist er zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins und steht außerdem dem neuen Vorstand mit seinen Erfahrungen zur Seite.

Landrat Wilhelm Schneider bedankte sich ganz herzlich bei Helmut Will für seinen großartigen Einsatz in vielfältigen Bereichen des öffentlichen Lebens für das Gemeinwohl und zeichnete ihn mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus. „Durch Ihr beispielgebendes Engagement haben Sie sich hervorragende Verdienste für die Bundesrepublik Deutschland und ihre Bürgerinnen und Bürger erworben.“

Zu dieser hohen Auszeichnung gratulierten auch Landtagsabgeordneter Steffen Vogel, Josef Wittmann (Landesvorsitzender Bayern-Nord des Vereins Weisser Ring), Roland Holzmann (Weisser Ring), Bernhard Warmuth (stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Ebern), Bürgermeister Jürgen Hennemann und Ehefrau Anita.

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