Nach Corona vier Wochen Sperre
Dieter Freitag, stellvertretender BRK-Kreisbereitschaftsleiter und in Coburg zuständig für die Blutspende, ergänzt: „Das Problem ist auch Omikron. Viele, die geimpft und geboostert sind, erkranken ja trotzdem und unterliegen dann für vier Wochen nach der Genesung einer Sperre für die Blutspende.“ Auch habe er festgestellt, dass einige Spender von den coronabedingten Hygienevorschriften abgeschreckt waren. Zwischenzeitlich jedoch sei die Blutspende mit Terminvergabe möglich, sodass sich entsprechende Wartezeiten stark verkürzt haben, wie Dieter Freitag betont. In 14 Städten und Gemeinden bietet das BRK in der Region Coburg Blutspendetermine an; vor der Pandemie, so der 57-Jährige, sei die Auslastung relativ stabil gewesen.
Herausfordernd sei auch, dass Blutkonserven nur maximal sechs Wochen haltbar sind. „In dieser Zeit muss das Blut verbraucht werden – wir können also auch keine großen Lager anlegen“, gibt der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter zu bedenken. Zum Sommer hin sei jedoch regelmäßig verstärkte Werbung nötig, um ein sonst entstehendes Sommerloch abzufangen. „Pro Tag werden in Bayern immerhin 2000 Blutkonserven benötigt. Mit einer Spende können bis zu drei Personen versorgt werden“, meint Dieter Freitag.
Um den Bedarf zu decken, müssten die Strukturen, die der Blutspende zugrunde liegen, regelmäßig optimiert werden, wie Patric Nohe betont. „Dazu gehört es auch, Terminorte mit hohem Spenderpotenzial auszubauen und die Orte, die eine geringe Resonanz haben, nachrangig zu berücksichtigen und gegebenenfalls regional zu verdichten“, erläutert er. Konkret bedeutet das, dass Blutspendetermine in kleineren Orten möglicherweise in einen größeren Nachbarort verlagert werden. „Da geht es um solche Termine, die nicht die Resonanz haben, die wir brauchen, um den Bedarf an Blutkonserven abzudecken“, verdeutlicht Patric Nohe und fügt hinzu: „Natürlich haben auch wir nicht unbegrenzt Personal zur Verfügung. Und wir müssen einfach sicherstellen, dass der Bedarf gedeckt ist. Ist irgendwo die Spendenbereitschaft hoch, dann gehen wir mit unseren Terminen dorthin.“
Terminreservierung erbeten
Das Ziel müsse eine kontinuierlich hohe Auslastung der angebotenen Termine in den kommenden Wochen und darüber hinaus sein. „Wer gesund und grundsätzlich blutspendefähig ist, sollte den nächstmöglichen Blutspendetermin für sich reservieren“, so Nohe. Ab sofort entfalle dafür auch die 3G-Regelung, lediglich die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bestehe weiterhin.
Seit vergangenem Jahr bietet der Blutspendedienst die Möglichkeit an, dass sich Spenderinnen und Spender vorab online einen Termin reservieren können. Entweder durch ein paar Klicks im Internet oder aber durch einen kostenlosen Anruf bei der Spenderhotline unter Telefon 0800/11 949 11 zwischen 8 und 17 Uhr. Wer hier anruft, kann sich einen Termin durch die Mitarbeiter am Servicetelefon reservieren lassen. Diese Möglichkeit werde in den Haßbergen sehr gut angenommen, berichtet BRK-Sprecher Michael Will. „Natürlich kommen bei den Blutspendeterminen grundsätzlich alle Spender dran – auch ohne Reservierung“, beruhigt er. Für das Rote Kreuz würden viele ungeplante Spender allerdings immer eine Schwierigkeit in der Kalkulation vorgehaltener Kapazitäten bedeuten: „Und für die Bürger kann das dann zu unnötigen Wartezeiten vor Ort führen“, so Michael Will. Von einer verlässlichen Terminreservierung würden also alle profitieren – BRK und Spender.
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