„Es fing als Werbetafel an, ging durch Höhen und Tiefen und wurde schließlich zur Ikone“, sinniert Wright. Tatsächlich sorgte das Wahrzeichen in hundert Jahren oft für Schlagzeilen. 1932 stürzte die junge, arbeitslose Schauspielerin Peg Entwistle von dem Buchstaben H in den Tod. „Sie wurde als „Hollywood Sign Girl“ bekannt, erzählt Wright. Es sei der einzige bekannte Suizid von dem Schriftzug.
„Playboy“-Chef als Sponsor
Mit der Zeit verwitterten die Buchstaben, die Farbe blätterte ab, Teile kippten um. Es gab Aufrufe, das Schild ganz abzureißen.
Doch in den späten 1940er Jahren wurde die Konstruktion saniert und dabei die letzten vier Buchstaben abmontiert. 1978 griffen die Handelskammer von Hollywood und einige prominente Geldgeber ein. Es gab einen kompletten Facelift, alle Buchstaben wurden ausgewechselt, aus Stahlträgern und riesigen Wellblechplatten gefertigt. „Playboy“-Chef Hugh Hefner bezahlte ein neues „Y“, Schock-Rocker Alice Cooper spendete ein „O“.
24-Stunden-Überwachung
Der Schriftzug hat Erdbeben und Waldbrände überstanden, doch gelegentlich musste er für Wortspielereien herhalten: Papst Johannes Paul II. wurde 1987 bei einem Besuch mit „Holywood“ (Heiliger Wald) begrüßt. Zweimal machten Verfechter einer liberalen Drogenpolitik „Hollywood“ zu „Hollyweed“ - „weed“ (Kraut) bedeutet umgangssprachlich Marihuana.
Zuletzt passierte das in der Silvesternacht 2017, als Unbefugte die beiden O-Buchstaben mit weißen und schwarzen Planen zu E’s machten. Gewöhnlich ist die Polizei schnell zur Stelle. Das Schild werde rund um die Uhr bewacht, sagt Wright. 13 Kameras und andere Sensoren wurden installiert.
Filmindustrie zerstört das Zeichen liebend gerne
Auch für Regisseure ist die ikonische Kulisse eine beliebte Zielscheibe. „Hollywood liebt es, das Schild zu zerstören“, witzelt Wright. „Es wurde schon in die Luft gesprengt, angezündet und mit Laserstrahlen beschossen.“ Natürlich mit Hilfe von Spezialeffekten. In dem Katastrophenfilm „The Day After Tomorrow“ bringt Roland Emmerich mit einem Tornado die Buchstaben zum Einsturz, in „San Andreas“ löscht ein Mega-Erdbeben das Wahrzeichen aus.
Rechtzeitig für das Jubiläumsjahr wurde der Schriftzug im vorigen Herbst mit 1500 Liter weißer Farbe in einer mehrwöchigen Verschönerungsaktion aufgemöbelt. Im Januar gab der „Hollywood Sign Trust“ erste Pläne für den Bau eines Besucherzentrums bekannt. Ziel sei es, Touristen einen Ort zu bieten, wo sie mehr über die Geschichte lernen können.
Beliebte Selfie-Kulisse
Derzeit müssen sich Fans noch mit dem Blick aus der Ferne begnügen. Die besten Aussichtspunkte sind über Wanderwege in dem hügeligen Gelände des Griffith Parks zu erreichen. Für viele Touristen ist es eine beliebte Selfie-Kulisse.
„Das muss man einmal im Leben gesehen haben“, sagt eine junge Frau aus dem US-Staat Arizona, die mit Freundinnen in Los Angeles Urlaub macht. Nun sitzt die Gruppe mitten im Grünen, hoch über der Stadt, die Kameras auf die „Hollywood“-Buchstaben gerichtet. „Es ist so friedlich hier“, sagt die Touristin. „Hier kann man der Verrücktheit von Hollywood gut entkommen.“