Lange war es ruhig geworden in Ebern. Ruhiger, als im vergangenen Winter, als Demonstranten vornehmlich gegen die Corona-Maßnahmen ihre Runden über den Marktplatz und durch die Innenstadt zogen. Das Motto: „Friede, Freiheit, Selbstbestimmung.“ Und auch wenn es die Teilnehmer nicht immer gerne hören wollten: Unter ihnen marschierten auch bekennende Rechtsextreme mit, die die vermeintlich gemeinsame Sache für die ihre nutzten. Mutmaßlich aus denselben Reihen – zumindest von Personen daraus in sozialen Netzwerken geteilt und verbreitet – ploppte vor wenigen Tagen erneut ein Demonstrationsaufruf auf. Diesmal das Objekt der Empörung: eine vermeintliche „LGBTIQ+ und Homo-Propaganda“ an Schulen und Kitas, die man „stoppen“ wolle. Anlass: eine angeblichen „Propaganda-Veranstaltung“ am Friedrich-Rückert-Gymnasium (FRG) am selben Tag. Die Veranstalter wenden sich gegen eine, wie sie schreiben, „Indoktrination im Klassenzimmer“; die Demo steht unter dem dramatischen Motto „Schützt eure Kinder“. Im Angebot: ein „offenes Mikrofon“.