HSC Coburg Mit Leidenschaft zum Sieg

Bot eine ganz starke Leistung gegen den TVB Stuttgart: Coburgs Spielmacher Tobias Varvne (links). Foto: Daniel Vogl

Die Coburger Handballer schlagen den TVB Stuttgart auch im zweiten Vergleich der Bundesliga-Saison. Sie gewinnen nach einer starken Leistung mit 28:26 (17:11).

 
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Coburg - Der HSC 2000 Coburg hat am Mittwoch seinen vierten Saisonsieg in der 1. Handball-Bundesliga gefeiert. Das Team von Trainer Alois Mraz gewann auch das Rückspiel gegen den TVB Stuttgart. Beim 28:26 (17:11) in der HUK-Arena bot Coburg dem Gegner einen leidenschaftlichen Kampf.

Der HSC 2000 musste auf die verletzten Jakob Knauer, Justin Kurch, Christoph Neuhold und Max Preller verzichten, dafür stand Torhüter Fabian Apfel zur Freude der Verantwortlichen wieder im Kader. Das Eigengewächs hatte seit März pausiert, nachdem bei ihm kardiologische Auffälligkeiten diagnostiziert worden waren.

Die Coburger starteten mit Konstantin Poltrum im Tor, Felix Sproß und Florian Billek auf den Außen sowie Andreas Schröder, Stepan Zeman, Tobias Varvne und Pontus Zetterman ins Spiel. Geburtstagskind Jan Kulhanek – der tschechische Torwart wurde am Mittwoch 40 Jahre alt – nahm auf der Bank Platz.

Wie die Feuerwehr

Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr. Sie zeigten sich hochkonzentriert und bis in die Haarspitzen motiviert. Stuttgart fand anfangs keine Mittel gegen die wie entfesselt aufspielenden Coburger, die gut verteidigten und über Tempogegenstöße, aber auch tolle Aktionen im Positionsangriff Tor um Tor machten. Nach acht Minuten stand es 5:1 – erfolgreich war Florian Billek gewesen, der seinen 1332. Treffer für den HSC erzielte und damit neuer Rekordtorschütze des Vereins ist.

TVB-Coach Jürgen Schweikardt sah sich nach Zemans 8:2 zur ersten Auszeit gezwungen. Besser wurde es bei den Schwaben aber zunächst nicht, weil die Coburger in der Deckung weiter konsequent zur Sache gingen und Poltrum einen Sahnetag erwischt hatte. Nach 18 Minuten lag das Mraz-Team beim 12:4 mit sage und schreibe acht Toren vorne.

Der TVB schien sich danach gefangen zu haben und verkürzte auf 7:12. Doch Varvne und Co. ließen sich nicht beirren. Sie überstanden eine kurze Schwächephase auch dank der tatkräftigen Unterstützung ihrer Trommler und bauten den Vorsprung mit sehenswerten Angriffen zur Pause wieder auf sechs Tore aus. 17:11 stand es – eine faustdicke Überraschung! Mit stehendem Applaus von den wenigen Anwesenden in der Arena wurden die HSC-Akteure in die Kabine verabschiedet.

Sieben Minuten kein Tor

Stuttgart erwischte den besseren Start in Hälfte zwei und verringerte den Rückstand mit einem 4:0-Lauf auf 15:17. Alois Mraz nahm eine Auszeit und stellte seine Handballer neu ein, die Gefahr liefen, das Spiel aus der Hand zu geben. Da passte es ins Bild, dass Milos Grozdanic mit einem Siebenmeter an TVB-Torhüter Primoz Prost scheiterte. Es dauerte über sieben Minuten, bis Coburg der erste Treffer nach dem Wechsel durch Varvne gelang.

Eine tolle Aktion von Florian Billek zum 19:16 und eine glänzende Parade von Poltrum brachten den HSC zurück in die Partie. Dominic Kelm stellte mit seinem Treffer zum 20:16 wieder einen Vier-Tore-Vorsprung her (42.). Stuttgarts Trainer war mit seiner Abwehr nicht zufrieden und forderte in einer Auszeit mehr Konzentration. Doch die Hausherren hatten zur stabilen Vorstellung der ersten Halbzeit zurückgefunden und blieben in Front, weil der starke Varvne, Zeman am Kreis und Billek immer wieder sehenswert trafen.

Die Gäste gaben sich selbst beim 23:18 noch nicht geschlagen und kamen zehn Minuten vor Ende wieder auf 21:24 heran. Nach Billeks Siebenmetertreffer zum 25:21 schmolz der Vorsprung des wacker kämpfenden HSC auf 25:23 zusammen.

Die Schlussphase wurde zum Krimi. Adam Lönn verkürzte auf 24:25, Pontus Zetterman stellte im Gegenzug auf 26:24 für Coburg. Nach dem erneuten Anschluss übernahm Varvne Verantwortung und erzielte das 27:25 (58.). Als Poltrum parierte, bog der HSC auf die Gewinnerstraße ein. Den Deckel machte der überragende Varvne mit dem 28:26 drauf.

Statistik

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum (11 Paraden; 29,73 Prozent gehaltene Bälle), Fabian Apfel (n.e.) – Pouya Norouzi Nezhad, Felix Sproß (3), Dominic Kelm (2), Jakob Kassing (n.e.), Drasko Nenadic, Florian Billek (5/1 bei 1 Versuch), Dino Mustafic, Pontus Zetterman (1), Tobias Varvne (8), Paul Schikora (n.e.), Stepan Zeman (3), Milos Grozdanic (1/1Siebenmeter bei 2 Versuch), Andreas Schröder (5). – Trainer: Alois Mraz.

TVB Stuttgart: Primoz Prost (4; 12,50 Prozent), Nick Lehmann (n.e.) – Max Häfner, Dominik Weiß (8), Adam Lönn (5), Samuel Röthlisberger, Fynn-Luca Nicolaus, Patrick Zieker (2), Jerome Müller, Sascha Pfattheicher (1), Zargo Peshevski (4), Viggo Kristjansson (3/1 – 2), Tim Roman Wieling (3). – Trainer: Jürgen Schweikardt.

SR: Mirko Krag (Frankfurt)/Marcus Hurst (Berlin).

Zeitstrafen: 3 (Norouzi Nezhad, Zeman, Kelm) – 3 (Weiß, Röthlisberger, Müller). – Siebenmeter: 2/3 – 2/3.

Spielfilm: 1:0, 2:0, 3:0 (3.), 3:1 (4.), 4:1, 5:1 (8.), 6:1, 7:1 (10.), 7:2 (11.), 8:2 (12.); Auszeit Stuttgart; 9:2 (15.), 9:3, 10:3, 10:4, 11:4 (17.), 12:4 (18,), 12:5, 12:6 (20.), 12:7 (22.), 13:7, 13:8, 14:8, 14:9 (26.); Auszeit Coburg; 15:9 (27.), 15:10, 15:11 (28.), 16:11, 17:11 (30.); Halbzeit; 17:12, 17:13, 17:14 (34.), 17:15 (35.); Auszeit Coburg; 18:15 (38.), 18:16, 19:16 (39.), 20:16 (42.), 20:17, 21:17 (43.); Auszeit Stuttgart; 22:17 (45.), 22:18, 23:18 (48.), 23:19, 24:19, 24:20 (50.), 24:21, 25:21,25:22 (54.) 25:23; Auszeit Stuttgart; 25:24 (56.), 26:24, 26:25 (57.), 27:25; Auszeit Coburg; 27:26 (60.), 28:26, Spielende.

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