Hummendorf Bahn frei für das 42-Millionen-Projekt

Karl-Heinz Hofmann
Als im September 2020 Andreas Skoberne und Andreas Förner von der „PflegeQuartier Weißenbrunn Beteiligungs-GmbH“ sowie Bürgermeister Jörg Neubauer die Pläne zum „PflegeQuartier Weißenbrunn“ vorstellten, war noch vieles Vision. Nun kann es aber in Kürze mit dem Bau losgehen: Alle erforderlichen Genehmigungen wurden erteilt. Foto: /Karl-Heinz Hofmann

Der Bürgermeister macht aus seinem Herzen keine Mördergrube: Dass in Hummendorf ein Pflege-Quartier errichtet werden kann, ist für ihn eine tolle Nachricht.

 
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Hummendorf - Jörg Neubauer ist seit 1. Mai 2020 Gemeindeoberhaupt in Weißenbrunn. Von Anfang seiner Amtszeit an hatte der SPD-Mann mit Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zu kämpfen. Dennoch könne er schon auf einige Projekte verweisen, die für die Entwicklung der Gemeinde sehr bedeutsam seien, zieht er eine erste Bilanz. Dazu zähle etwa der Abschluss des Architektenwettbewerbs zur Revitalisierung und Neugestaltung des Paradiesplatzes und der Spatenstich zur Errichtung eines Gemeindezentrums am Brunnen oder auch der Beginn der Dorferneuerung in Hummendorf sowie einige andere Maßnahmen.

Eine der schönsten Nachrichten über den Jahreswechsel sei für ihn aber die Baugenehmigung des Landratamtes für das „PflegeQuartier Weißenbrunn“ gewesen, das durch einen Privatinvestor mit einer geschätzten Bausumme von 42 Millionen Euro in Hummendorf entstehen soll.

Hummendorf Standort

Rathauschef Jörg Neubauer zeigte sich dabei den Investoren gegenüber außerordentlich dankbar, dass man Hummendorf als Standort gewählt habe. Dieses Projekt werde nicht nur die Gemeinde Weißenbrunn aufwerte, sondern den gesamten Landkreis Kronach, zeigte er sich davon überzeugt.

Im Baugebiet „Schiefermühle“ sollen demnach nun zwei Gebäudekomplexe mit einer Baugrundfläche von rund 1,4 Hektar entstehen. In dem einen Gebäude wird eine stationäre Pflege mit 134 Einzelzimmern untergebracht sein; dazu kommen ein Restaurant, ein Café, ein Friseursalon und eine Podologie-Praxis – gesamt circa 7800 Quadratmeter. Im zweiten Gebäude befinden sich 74 betreute Wohnungen, eine Tagespflege für zwölf Besucher und ein Gemeinschaftsraum mit Bewohner- Küche. Gesamtfläche: etwa 6700 Quadratmeter. Sobald es die Corona- Regeln erlauben, will Bürgermeister Jörg Neubauer eine Informationsveranstaltung in Hummendorf für alle Bürgerinnen und Bürger abhalten und sie detailliert über die geplante Maßnahme in Kenntnis setzen.

Kein Selbstläufer

Wie Neubauer betonte, sei es kein Selbstläufer gewesen, dass das Baugebiet „Schiefermühle“ in Hummendorf für eine solch herausragende Investition ausgewählt wurde. Als er im Mai 2020 das Amt des Bürgermeisters übernommen hatte, hätten nämlich unterschriftsreife Kaufverträge mit einem Investor aus Luxemburg vorgelegen. Das Unternehmen wollte im Baugebiet „Schiefermühle“ zwar auch ein Seniorenheim errichten, doch bei näherer Betrachtung seien ihm Zweifel gekommen, ob dies der richtige Weg für die Gemeinde mit dem richtigen Investor sei. Letztendlich habe er die Frage mit einem Nein beantwortet. „Ich begab mich deshalb selbst auf die Suche nach neuen weiteren Investoren. Zwar war die Suche – insbesondere zu Zeiten von Corona – mit einem enormen Aufwand verbunden, doch für mich war klar: Dieses Grundstück kann nur veräußert werden, wenn der Investor ein ernsthaftes Interesse an der Gemeinde Weißenbrunn hat und dadurch ein Mehrwert für unsere Bürgerinnen und Bürger entsteht“, so Neubauer.

Anstrengende Verhandlungen

Nach intensiven Bemühungen sei es gelungen, mit der der Firma „PflegeQuartier Weißenbrunn Beteiligungs-GmbH“ aus Köln einen solchen Investor für die „Schiefermühle“ zu finden. Dieser habe nicht nur eine persönliche Beziehung zu Weißenbrunn, sondern die Gemeinde konnte das Grundstück auch zu wesentlich besseren Konditionen als ursprünglich veranschlagt veräußern. Die anstrengenden Verhandlungen und positiven Gespräche im Vorfeld hätten den Weg für einen bis dato solch reibungslosen Ablauf gewährleistet, so Neubauer. Er dankte an dieser Stelle auch dem Landratsamt, das als Bauaufsichtsbehörde tätig geworden war. Das Genehmigungsverfahren der großen Baumaßnahme sei einwandfrei und sehr zügig verlaufen, so Neubauer.

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