Angriffslustiges Gassi-Duo Hund und Herrchen sorgen für Ärger

Martin Schweiger
Nachdem erst sein Hund auf einen anderen Vierbeiner losging, attackierte auch das Herrchen dessen Besitzer. Foto: picture alliance/dpa/Volker Hartmann

Ein Streit unter Hundebesitzern beschäftigte nun das Amtsgericht. Der Anlass: ein Vierbeiner war auf einen anderen losgegangen.

 
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Der kleine Pekinese Bella hatte Glück am 25. Januar dieses Jahres. Ein wesentlich größerer Hund hatte sich von der Leine seines Besitzers in einem Haßbergdorf losgerissen und rannte auf Bella zu. „Der frisst dich, Bella“, rief der besorgte Hundehalter seinem Tier, so wurde es nun vor Gericht geschildert, noch zu. Doch dazu kam es glücklicherweise nicht. Im letzten Moment gelang es dem Halter des großen Hundes die Leine zu fassen zu bekommen und seinen Hund zurückzuziehen.

Unflätige Beleidigungen

Doch beendet war der Schreckmoment für den Halter des angriffslustigen Hundes nicht. Denn er soll den Halter von Bella nach dem Ganzen noch als „blödes Arschloch“ betitelt und ihn zu Boden gestoßen haben, sodass er Schürfwunden erlitt. Einem anderen Dorfbewohner soll er außerdem gedroht haben: „Geh zur Seite sonst hau ich dich auch noch um!“ Bellas Herrchen erstattete Anzeige, sodass der Wüterich einen Strafbefehl erhielt, gegen den er Einspruch einlegte. Daher kam es am Mittwoch zur Verhandlung am Amtsgericht.

Dort räumte er die Vorwürfe weitgehend ein und entschuldigte sich. Sein Hund habe gezerrt. Er sei auf der vereisten Straße ausgerutscht und hingefallen. Dabei habe er die Leine verloren und der Hund sei losgerannt. Er habe ihn verfolgt und habe wohl Bellas Herrchen dabei umgerissen, sodass sie beide zu Boden fielen. Er gab zu, Kraftausdrücke verwendet zu haben. „Ich war stinkert“, gab er zu Protokoll.

Der Geschädigte sagte im Zeugenstand, er habe Schürfwunden am Knie und der Hand gehabt, die er zwei Wochen lang behandelte. „Du blödes Arschloch, was sagst du zu meinem Hund“, habe der Angeklagte ihm zugerufen, als er Bella vor dem anrennenden Artgenossen warnte. Der damals anwesende dritte Mann bezeugte, dass der Angeklagte Bellas Herrchen absichtlich umgestoßen habe. Ihm selbst habe er gedroht, ihn umzuhauen.

Der Angeklagte entschuldigte sich im Gerichtssaal bei dem geschädigten Anzeigenerstatter, der die Entschuldigung annahm. Weil der Angeklagte strafrechtliche eine weiße Weste hat, stellte das Gericht das Verfahren ein. Als Auflage muss der Angeklagte 1000 Euro an das Franken Hospiz Sternenzelt bezahlen.

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