Hundehasser in Coburg Köder mit Stecknadeln gespickt

Deutlich zeigt das Röntgenbild die Nadeln im Verdauungstrakt des Hundes. Foto: Tierarztpraxis Dr. Beck

An der Itz frisst ein Vierbeiner am Wochenende Leckerlis und fängt kurze Zeit später an zu erbrechen. Ein Röntgenbild zeigt Erschreckendes.

 
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Es ist der Albtraum aller Hundebesitzer: Das Tier läuft fröhlich am Fußweg entlang, schnuppert hier, stöbert dort, frisst etwas und fängt kurze Zeit später an zu erbrechen. So geschehen am vergangenen Samstag in Coburg.

Eine Frau ist mit ihrem Vierbeiner unterwegs entlang der Itz hinter der Wiesenstraße, als das Tier plötzlich anfängt zu würgen. „Wir gehen manchmal hier entlang, mein Hund ist im Gebüsch verschwunden und als ich gemerkt habe, dass er was frisst, war es schon zu spät“, schildert die Halterin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Zunächst hofft sie, dass der achtjährige Hund nur eine Semmel verspeist hat. Doch als er plötzlich erbricht sieht sie schon eine Plastiktüte in der Masse. Noch denkt sie sich nichts weiter dabei, doch am folgenden Tag beim Gassigehen will sie mit einem Hundebeutel ein Häufchen aufnehmen. „Ich konnte es nicht glauben als ich plötzlich Nadelstiche in der Hand hatte“, sagt die Frau. Sofort fährt sie zur Tierarztpraxis, wo ein Röntgenbild die Bestätigung bringt: Der Vierbeiner hat rund 30 Nadeln gefressen.

„In dieser Menge haben wir so was schon lange nicht mehr gesehen“, meint Anika Völker, Mitarbeiterin bei der Tierarztpraxis von Dr. Peter Beck im Itzgrund. „Das war schon echt bösartig“, so Völker, denn offenbar haben Unbekannte einige Köder gespickt mit Stecknadeln entlang der Itz ausgelegt. Die Praxis postet eine Warnung in den Sozialen Medien und ruft dazu auf, vorsichtig zu sein.

Am Montagmorgen geht es dem Hund schon wieder besser, viele Nadeln sind beim Erbrechen, andere mit dem Kot wieder zum Vorschein gekommen. Er ist etwas matt, aber sonst nicht weiter beeinträchtigt. „Die Behandlung ist noch nicht vorbei, wir röntgen regelmäßig um zu schauen ob sich eine Nadel festgesetzt hat“, erklärt Völker. Ziel sei es, eine Operation zu vermeiden. Doch im Notfall müsste eine feststeckende Nadel doch herausgeholt werden. „Der Hund bekommt jetzt Sauerkraut zu fressen damit es schön bläht und alles mit rausgeht“, sagt sie. Hundehaltern rät Völker, besonders wachsam zu sein und wenn die Tiere am Wegrand etwas anfangen zu fressen, dieses genau zu untersuchen.

Bei der Polizei Coburg hat die Halterin bereits Anzeige erstattet. „Wir ermitteln wegen Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Tierschutzgesetz“, sagt Polizeisprecher Stefan Probst. Proben der Masse, die der Hund gefressen hat, wurden demnach zum Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eingeschickt um zu überprüfen, ob außer den Nadeln auch Gift enthalten war. Er appelliert an die Bevölkerung, verdächtige Beobachtungen bei der Polizei zu melden, da sonst die Ermittlung des Täters fast unmöglich ist.

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