Erster Versuch schon Februar
Um das Institut hatte es ein langes Gezerres gegeben. Anfang Februar war ein erster Übernahmeversuch von Advent und Centerbridge, die der Vorstand und Aufsichtsrat des Geldhauses ausdrücklich befürwortet hatten, am Widerstand von Großaktionären gescheitert. In einem zweiten Anlauf hatten die Finanzinvestoren dann mit dem kanadischen Pensionsfonds CPPIB im April ein neues, höheres Angebot vorgelegt.
Dabei sicherten sie sich die Unterstützung der widerspenstigen Großaktionäre. Unter anderem haben nach Angaben der Bieter die Anteilseigner Petrus Advisers, Talomon, Teleios und Vesa unwiderrufliche Zusagen gegeben. Sie halten rund 37 Prozent.
Das Management der Bank zeigte sich nun erfreut. "Die erforderliche Mehrheit unserer Aktionäre hat sich zugunsten einer Übernahme der Aareal Bank durch die Atlantic BidCo entschieden", sagte Jochen Klösges, Vorstandschef der Aareal Bank. "Für uns bedeutet das im Ergebnis, dass wir unsere Strategie in allen drei Geschäftsfeldern mit Unterstützung der neuen Investoren verstärkt umsetzen können."
Die Aareal Bank bietet ihren Kunden Immobilienfinanzierungen etwa für Hotels, Büros oder Shoppingcenter sowie Software, digitale Lösungen und Zahlungsdienste an. Die Finanzinvestoren hatten sich verpflichtet, den Kurs zu unterstützen und das Wachstum anzukurbeln.
Der Aareal-Bank-Vorstand hat sich deutliche Gewinnsteigerungen vorgenommen. So soll das Betriebsergebnis in diesem Jahr auf 210 Millionen bis 250 Millionen Euro wachsen, wobei das Geldhaus wegen Rückstellungen für Russland-Kredite inzwischen nur noch das untere Ende für realistisch hält. Für 2024 peilt das Management bis zu 350 Millionen Euro an. Dazu soll auch die IT-Tochter Aareon einen bedeutenden Teil beisteuern, insbesondere durch weitere Zukäufe.