Hof/Bayreuth/Coburg - Impfzentren und niedergelassene Ärzte sind verärgert über die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert-Koch-Institut. Die Entscheidung, nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca prinzipiell die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna durchzuführen, trifft die Impfkampagne offenbar zu einem ungünstigen Moment. Nach längerer Verzögerung und großer Kritik am Hersteller waren gerade in diesen Wochen wieder größere Mengen von Astrazeneca verfügbar geworden. Die Regierung von Oberfranken hatte angekündigt, dass allein in dieser Woche an die Impfzentren über 20.000 Dosen Astrazeneca an die Impfzentren des Regierungsbezirks geliefert werden. Die Frage ist nun, was mit diesen Dosen geschehen soll. Die Regierung setzt nun offenbar auf die Urlaubswilligen. Schließlich könne nach den aktuellen Empfehlungen der Stiko bereits nach vier Wochen die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. „Dies könnte auch aktuell noch auf Interesse bei Impfwilligen stoßen“, schreibt die Regierung in der Antwort auf eine Anfrage unserer Zeitung. Ansonsten bliebe nur das Einlagern; im Kühlschrank hält sich das Vakzin von Astrazeneca ein halbes Jahr.