Coburg - Was passiert mit ungeimpften Kräften in der Pflege und im Gesundheitswesen nach dem 15. März? „Es ist eine große Verunsicherung spürbar“, erklärt Matthias Klar, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, mit Verweis auf zahlreiche Beratungsgespräche. Im Januar 2022 meldeten sich 269 Beschäftigte aus den beiden Bereichen bei der Arbeitsagentur Bamberg-Coburg arbeitssuchend, deutlich mehr als vor einem Jahr, da waren es 90. Ob diese Personen ungeimpft sind, werde nicht abgefragt. Seitens der Agentur werde dazu geraten, nicht zu kündigen, es sei unklar, wie es am 16. März weitergeht. Laut Klar arbeiteten im Pflege- und im Gesundheitswesen in aller Regel Idealisten, sie machten das nicht nur, um Geld zu verdienen. Wer sich jetzt mit dem Gedanken trage zu wechseln, habe vermutlich schon vorher mit seiner Arbeit gehadert. Einen deutlichen Stellenüberhang im Gesundheitswesen gebe es in der Region schon länger. Aktuell seien im Januar in medizinischen Gesundheitsberufen in der Stadt Coburg 17 arbeitslose Personen und 92 offene Stellen gemeldet, im Landkreis Coburg seien 27 arbeitslose Personen und 64 offene Stellen registriert. Große Unsicherheit herrscht laut Klar auch bei den betroffenen Arbeitgebern. Sie fragten sich, ob sie ihre Leute weiter beschäftigen können, Betriebe meldeten sich aus Sorge bei der Agentur. Gerade in diesen Branchen herrsche ein großes Vertrauen im Beschäftigungsverhältnis, das mache sich bemerkbar. Stand Juni 2021 waren im Raum Bamberg-Coburg im Pflege- und Gesundheitswesen 25626 Personen beschäftigt, ein Jahr davor waren es 25056 und im Jahr 2019 lag die Zahl bei 24566.