Impfzentrum Luftig-leichteImpressionenaus Kronach

Heike Schülein

Im Impfzentrum sind derzeit unter anderem Aquarelle von Mirjam Gwosdek zu sehen. Sie setzt aber auch auf andere Methoden.

 
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  Foto: /Heike Schülein

Kronach - Im Vordergrund die Haßlach, eingebettet in die untere Stadt von Kronach, darüber die historische Altstadt mit den Türmen und der trutzigen Stadtpfarrkirche St. Johannes. Gekrönt wird das Panorama von der unbezwungenen Festung Rosenberg, stolz und mächtig thronend über den Dächern von Kronach. Ein faszinierender Blick auf das dreigliedrige Ensemble bietet sich derzeit in „Cesaros temporärer Galerie“ im Kronacher Impfzentrum, mit feinen Pinselstrichen festgehalten von Mirjam Gwosdek.

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„Ich hoffe, dass sich die vielen Leute, die ins Impfzentrum kommen, über die Kunst an den Wänden freuen“, wünscht sich die Kunsterzieherin am Frankenwald-Gymnasium, die viele Kunstinteressierte wegen ihrer Aquarelle kennen. Ihre Motive finden sich beispielsweise auf Grußkarten, Urkunden, Faschings-Orden, Porzellanartikel, Logos und am Aufgang zu den Büro-Containern der Kronacher Berufsschule, wo der charakteristische Stadtaufbau an der Haßlach ebenfalls abgebildet ist.

Mit ihren luftig-leichten Impressionen war Gwosdek beispielsweise schon bei der Rosenmesse, beim Martini-Markt und der „Kunstvollen Weihnacht“ vertreten sowie bei Ausstellungen unter anderem beim Kronacher Kunstverein und in der Kronacher Synagoge im Sommer 2020. In der außerplanmäßigen Sonderschau „Lockdown“ spürten dabei Arbeiten von ihr, anderen Künstlern sowie Schülern des Frankenwalds-Gymnasiums dem prekären Lebensgefühl seit Beginn der Corona-Pandemie nach. Mirjam Gwosdek präsentierte hierzu vier Tusche-Zeichnungen zum Thema Menschen, Einzelfiguren und Begegnungen, wobei es sich um Auszüge ihrer Diplomarbeit handelt.

Breit gefächert

Eine solche Tusche-/Aquarell-Arbeit unter dem Titel „Begegnungen II“ findet sich derzeit auch im Impfzentrum. Überhaupt sind die künstlerischen Ausdrucksweisen und Methoden der Diplomdesignerin breit gefächert. Das Malen mit Acrylfarben zählt ebenso dazu wie Radierungen, experimenteller Hoch- und Tiefdruck, Siebdruck, Grafiken, lineare grafische Miniaturen, Mischtechniken und eben das kunstvolle Komponieren zarter Aquarellfarben, mit denen sie die Schönheit des Alltäglichen unterstreicht. Filigrane Details zeugen dabei von ihrer Beobachtungsgabe und von ihrem kunstvollen Umgang mit den Eigenschaften des Materials.

„Dass während der Corona-Zeit alle Veranstaltungen ausfallen mussten, ist echt traurig“, bedauert die Künstlerin, die sich während des Lockdowns in ihrem Atelier in der Oberen Stadt insbesondere mit grafischen Arbeiten für eine kleine Serie beschäftigte, darunter viele reduzierte Grafiken. Aktuell liegen diese Werke noch bei ihr in der Schublade; hat doch die Pandemie auch die Kultur still stehen lassen.

Vermisst habe sie in den vergangenen Monaten auch den persönlichen Austausch, nachdem ja bislang keine weiteren Aktivitäten für Kunstschaffende möglich waren und die Kommunikation hauptsächlich per Videokonferenzen stattfinden musste. „Das ist ein gutes Werkzeug, wenn anderweitig kein Kontakt möglich ist. Das Persönliche können Online-Formate aber niemals ersetzen“, betont sie.

Umso dankbarer zeigte sie sich dem Vorsitzenden der „Regionalen Kunstförderung Kronach, Ingo Cesaro, gegenüber, der die Kunst in den Mittelpunkt seiner temporären Galerie stellt.

Temporäre Galerie

Der als DVD erschienene Rundgang durch „Cesaros temporärer Galerie“ im Impfzentrum Kronach ist im Internetportal YouTube unter „Cesaros Temp Galerie“ verfügbar. Zudem kann über die Homepage www.ingo-cesaro.de die dreidimensionale Cranach-City-Art-Galerie virtuell besucht werden.