In Extremo in Eyrichshof Über Burg und Schloss zur Festung

Rudolf Hein

Der Regen in Eyrichshof kann der guten Laune nichts anhaben: In Extremo begeistern und heizen ein.

 
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n Extremo ist gegenwärtig auf Burgentour. Gemäß dem Motto der Tour, „Carpe noctem“, nutzten die Mittelalterrocker am vergangenen Freitagabend die Gunst der nächtlichen Stunde, um an die 2000 zumeist stilecht gekleideten und durchnässten Fans die Unbilden des Wetters vergessen zu machen.

17 Liter pro Quadratmeter Niederschlag ergossen sich im Laufe des Abends über Ebern und Eyrichshof. Lang ersehnt von der Natur, weniger dringlich herbeigewünscht von den Liebhabern dieses ganz besonderen Musikstils, die ihr Outfit mit vor Ort erhältlichen Regencapes schützten oder mit bloßem Oberkörper den Regen von sich abperlen ließen. Besitzer von VIP-Tickets durften sich schon eine halbe Stunde vor dem offiziellen Einlass die besten Plätze sichern und standen bis zum Konzertbeginn zweieinhalb Stunden buchstäblich unter der Dusche. Tröstlich, dass die einsetzende Musik zumindest einen Teil der Wolken vertrieb. Die Spielleute von In Extremo boten schon in den beiden ersten Stücken alles auf, um weiter einzuheizen, wo die schwergewichtige Supportband „Rauhbein“ schon mit irischer Musik und kraftvollem Rock tongewaltig vorgeglüht hatte.

Volle Stimme und Feuerhitze

Middle Age Metal vom Allerfeinsten, mit wummernden Bässen, mit Schalmeienklang und Sackpfeifengebrumm, füllte das Schlossgelände. Das letzte Einhorn, alias Michael Robert Rhein, gab volle Stimme und viele Feuerstöße der sehr großzügig eingesetzten Pyrotechnik sorgten für etwas Wärme und noch mehr Stimmung. Allerspätestens bei In Extremos Version von „Lieb Vaterland, magst ruhig sein“ sangen Jedermann und Jederfrau textsicher mit und ließen ihre oft doch schon von manchen Humpen Met gut geölte Stimme laut erklingen.

Die Schwestern Ulrike und Andrea aus Bamberg folgen ihrer absoluten Lieblingsband schon seit 21 Jahren zu fast jedem Konzert und hatten sich natürlich ein VIP-Ticket geleistet. Sie freuten sich ganz besonders, „ein Heimspiel“ mit kurzem Anfahrtsweg ergattert zu haben und genossen den Auftritt und die Location. Auch ihnen, wie vielen anderen, war das Wetter kurz gesagt „sch…egal.“ Ärgerlich nur, dass das eigentlich obligatorische Feuerwerk wegen der Trockenheit nicht abgebrannt werden durfte.

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