In Kulmbach Bau des neuen Zentrums für Strahlenschutz beginnt

Das Schloss Steinenhausen ist seit vielen Jahren Sitz der Außenstelle des Landesamts für Umwelt. Foto: Melitta Burger/Archiv

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) lädt zum Spatenstich nach Kulmbach ein. Hier wird er sich in Zukunft wohl öfter aufhalten.

 
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Der Bau des neuen Strahlenschutzzentrums in Kulmbach beginnt. An diesem Freitag setzt Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) symbolisch den Spaten am Schloss Steinenhausen an. Mit einem Neubau an der Kulmbacher Dienststelle des Landesamts für Umwelt, das in Bayern die zentrale Strahlenschutzbehörde darstellt, baut die Regierung hier das künftige Kompetenzzentrum für Strahlenschutz auf. Dieses wird eine besondere Rolle beim Rückbau der Kernenergie haben: Kulmbach wird das Zentrallabor für die notwendigen Freigabemessungen. Deponiepflichtige Abfälle und verwertbare Reststoffe, die nicht als radioaktiv gelten und daher nicht in einem Endlager eingelagert werden müssen, gelten als freigemessen. Das Material aus dem Rückbau muss ausgemessen und die Ergebnisse dokumentiert werden, damit es freigegeben werden und nach den Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetz weiterverwertet werden kann. Zusätzlich sollen in Kulmbach die Messungen der allgemeinen Umweltradioaktivität stattfinden.

Eine erste Probebohrungen für das neue Strahlenschutz-Labor hatte bereits vor rund einem Jahr stattgefunden. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei rund 42 Millionen Euro. Der Neubau soll eine Bruttogrundfläche von über 3700 Quadratmetern haben. Zudem sollen 15 Arbeitsplätze vom Hauptsitz Augsburg nach Kulmbach verlagert werden. Kulmbach rückt beim Thema Strahlenschutz nun stärker in den Fokus. Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima im Jahr 2011 beschloss die Bundesregierung den schrittweisen Ausstieg aus der Kernkraft. Am 15. April wurden die letzten drei Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet.

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