Facebook unter starkem Druck
Ein Facebook-Sprecher erklärte dem „Wall Street Journal“ am Sonntag nach den Äußerungen Haugens, das Online-Netzwerk versuche täglich, eine Balance zwischen dem Recht von Milliarden Menschen auf freie Meinungsäußerung und einer sicheren Umgebung für Nutzer zu finden. Zugleich betonte das Online-Netzwerk, dass Hassrede oder schädliche Beiträge schlecht für das Geschäft seien. Top-Manager Guy Rosen betonte, dass Facebook inzwischen Hassreden bis auf 0,05 Prozent solcher Beiträge herausfiltern könne, noch bevor sie die Nutzer erreichten.
Deutlich wird, dass Facebook vor allem in der US-Politik unter so starkem Druck steht wie seit dem Skandal um Cambridge Analytica 2018 nicht mehr. Damals war bekanntgeworden, dass Jahre zuvor eine Datenanalysefirma Informationen von Millionen Nutzern ohne deren Wissen abgreifen konnte. Es war eigentlich nicht der schwerwiegendste Datenschutz-Fehltritt, der bei Facebook bis dahin passiert war - doch es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, und zwar bei Politikern sowohl in Europa als auch in den USA.