Internationaler Schmugglerring zerschlagen 18 Haftbefehle wegen Verdachts auf Rauschgiftschmuggel

Symbolbild: Crystal Foto: Zoll

Die Ermittlungsgruppe Rauschgift Nordbayern hat in einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz insgesamt 30 Wohnungen sowie diverse Geschäftsräume im Bundesgebiet durchsucht, davon 27 Objekte alleine im Großraum Berlin.

 
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Berlin/Aachen/Nürnberg/Helmond/Roermond/Beek en Donk - Es wurden Haftbefehle gegen 13 mutmaßliche Mitglieder einer international tätigen Gruppierung vollstreckt. Zeitgleich wurden in den Niederlanden unter Federführung des International Legal Assistance Centre Limburg in Kerkrade/Niederlande acht weitere Objekte durchsucht und fünf mutmaßliche Bandenmitglieder festgenommen. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Aachen und der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift Nordbayern (GER) hervor.

Die Beschuldigten vietnamesischer Abstammung sind verdächtig, im Zeitraum von Mitte 2017 bis Anfang 2021 regelmäßig mehrere Kilogramm Rauschgift aus den Niederlanden in das Bundesgebiet geschmuggelt zu haben. Die Ermittler wurden über einen Abnehmer, der wiederholt in Bayern aufindig gemacht wurde und der nach derzeitiger Erkenntnislage sein Rauschgift über einen in Aachen ansässigen Tatbeteiligten bezog, auf die Gruppierung aufmerksam.

Aufgrund der bisherigen Ermittlungen, insbesondere der akribischen Auswertung verdeckt gewonnener Erkenntnisse der GER Nordbayern, wird derzeit davon ausgegangen, dass rund eine Tonne Methamphetamin (Crystal) sowie mehrere hundert Kilogramm Ecstasy durch Kuriere in professionellen Schmuggelverstecken von Autos oder unter Tarnladungen verborgen sowohl nach Berlin als auch nach Tschechien verbracht und von dort weiter verteilt beziehungsweise verkauft wurden.

Die international geführten Ermittlungen sowie die jetzt vollzogenen Maßnahmen richten sich gegen insgesamt 31 in Deutschland und den Niederlanden ansässige Tatbeteiligte.

"Derartigen Herausforderungen in der Bekämpfung der Organisierten Rauschgiftkriminalität ist nur zu begegnen, wenn die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit von beteiligten Strafverfolgungsbehörden über Grenzen hinweg zur Zerschlagung multilateraler Täterstrukturen führt.  Das hier erfolgreich geführte Verfahren macht dies mehr als deutlich", so Rainer Mellwig, Direktionspräsident des Zollkriminalamtes in Köln.

An den Durchsuchungstagen wurden neben insgesamt mehreren Kilogramm Metamphetamin und 15 Kilogramm Streckmittel, 60.000 Euro Bargeld sowie zahlreiche Datenträger und schriftliche Aufzeichnungen sichergestellt, deren Auswertung nun bevorsteht.

Eine weitere Einnahmequelle der Tatverdächtigen war offenbar der Betrieb von illegalen Spielhallen in Berlin, die mit manipulierten Spielautomaten ausgestattet waren. An den Durchsuchungstagen stellten Beamte der Berliner Polizei 47 Automaten sicher.

An den Einsatztagen waren insgesamt über 430 Beamtinnen und Beamte der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift Nordbayern, den Zollfahndungsämtern München, Berlin-Brandenburg, Essen und Hannover sowie drei Einsatzhundertschaften der Berliner Polizei im Einsatz.

Wegen möglicher Gefährdungslagen kamen auch die Spezialeinheiten des Zolls, die Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ), der Bundespolizei (GSG 9) und Spezialeinsatzkommandos der Polizei Berlin zum Einsatz.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Aachen und der GER Nordbayern dauern an. Es wird um Verständnis gebeten, dass weitere Einzelheiten daher derzeit nicht mitgeteilt werden können.

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