Inzidenz 0,0 Seit einer Woche keine Neuinfektion in Coburg

Zuletzt war das vor fast genau einem Jahr der Fall. Doch es gibt ein Alarmsignal: Die Impfmüdigkeit nimmt deutlich zu.

 
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 Foto: dpa

Coburg - Erstmals seit fast einem Jahr liegt die Inzidenz in Coburg wieder bei 0,0. Das heißt: In den vergangen sieben Tagen hat sich in der Stadt niemand mit dem Coronavirus infiziert. Zuletzt war das am 14. Juli 2020 der Fall gewesen. Der Höchstwert wurde am ersten Weihnachtsfeiertag mit 562,4 registriert. Zu der Zeit wütete Corona vor allem in Alten- und Pflegeheimen. Allein zwischen dem 1. Dezember und dem 15. Januar 2021 waren im Raum Coburg 109 Todesfälle zu beklagen. 105 davon kamen aus Altenheimen.

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Und nun also: Null. „Das ist sehr erfreulich, wir können weiter aufatmen und uns freier bewegen“, sagt Oberbürgermeister Dominik Sauerteig. Allerdings mische sich in die Freude „ein kleiner Wermutstropfen“. Seit Ende Juni ist die hochansteckende Delta-Mutante nach Angaben des Robert-Koch-Instituts die dominierende Coronavirus-Variante in Deutschland. Ihr Anteil liege bereits bei 59 Prozent.

Zwar wurde die zuerst in Indien aufgetretene Mutation in Coburg Stadt und Land bislang lediglich bei drei Reiserückkehrern festgestellt. Allerdings dürfte sich das auch hier bald ändern. „Um eine weitgehende Herdenimmunität zu erreichen, ist es daher notwendig, dass sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger impfen lassen“, so Sauerteig.

Aber genau da ist das Problem. Denn das Impfzentrum Witzmannsberg kämpft mit einer ständig zunehmenden Impfmüdigkeit. „Wir telefonieren zu viert den ganzen Tag, um Ersatz zu bekommen für Leute, die ihre Termine abgesagt haben oder einfach nicht kommen“, bedauert Martin Stingl, der Leiter des Impfzentrums. Auch die Anzahl der Registrierungen sei deutlich zurückgegangen. „Das erschwert unsere Arbeit ungemein.“ Dennoch sei man derzeit noch im Plan. 

Was aber, wenn es so weitergeht? „Wir werden nicht auf Impfstoff sitzen bleiben“, hofft Stingl. Parallel liefen mehrere Aktionen. Sobald aufgrund der Datenlage zu erkennen ist, dass mehr Impfstoff geliefert wird als Anmeldungen vorhanden sind, wende man sich beispielsweise an Reha-Zentren, die Hochschule oder Abschlussklassen. Stingl: „Die Lage ermöglicht es uns, jetzt auch über 18-Jährige Schüler zu impfen.“