Inzidenz über 300 Landkreis Coburg will Corona-Maßnahmen verschärfen

Unerfreuliche Daten lieferte das Robert-Koch-Instititut am frühen Donnerstagmorgen. Während die bundesweite Inzidenz auf 129,1 sinkt, liegt sie im Kreis Coburg bei 302. Nur in drei Kreisen schaut es noch schlimmer aus.. Foto: Volker Friedrich

262 Neuinfektionen innerhalb einer Woche lassen die Inzidenz auf 302 steigen. Das ist deutschlandweit Platz vier. Außerdem gibt es drei weitere Tote.

 
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Coburg - 65 neue Covid-19-Fälle verzeichnete das RKI am Donnerstagmorgen für den Landkreis Coburg. Damit haben sich innerhalb von einer Woche 262 Menschen infiziert. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz liegt der Landkreis mit 302 jetzt deutschlandweit auf Platz vier und wird nur übertroffen vom Saale-Orla-Kreis (545,4), dem Landkreis Hildburghausen (318,1) sowie dem Erzgebirgskreis (303,3). Die Stadt Coburg verzeichnete gestern 23 neue Covid-19-Fälle und damit einen Inzidenzwert von 250,8. Die Zahl der an und mit Covid-19-Verstorbenen stieg im Landkreis um drei Personen auf 240.

„Die vielen Neuinfektionen seit Montag in Stadt und Land gehen nach wie vor auf Ansteckungen in Haushalten zurück“, informiert Corinna Rösler, Pressesprecherin des Landratsamtes. Hinzugekommen seien außerdem Kontaktpersonen positiver Fälle in Einrichtungen wie dem Medical Park in Bad Rodach oder dem Behindertenwohnheim in Seßlach, wo es vergangene Woche zu Ausbrüchen gekommen war. „Und wir stellen auch Ansteckungen im beruflichen Umfeld fest“, verdeutlicht Rösler. Noch nicht vollständig geklärt sei, ob auch Virus-Übertragungen aus dem Nachbarkreis Hildburghausen zum Anstieg der Inzidenz in Coburg beigetragen haben.

Klar ist: Der Landkreis wird reagieren: „Aufgrund der hohen Inzidenz werden wir wohl weitere Maßnahmen ergreifen müssen. Diese befinden sich aktuell noch in Abstimmung mit der Regierung von Oberfranken“, so Corinna Rösler. Weil es beim Nachschärfen nur noch wenig Potenzial gebe, sei es wichtig, „dass die Maßnahmen nicht zu kompliziert werden, damit sie auch entsprechend beachtet werden.“

Um nicht noch mehr Verwirrung in den Maßnahmen-Dschungel zu bringen, appelliert man an die Bürgerinnen und Bürger, sich weiterhin an die wichtigsten Grundsätze zu halten. „Dazu gehören vor allem die Kontaktbeschränkungen, auch wenn es nach so langer Zeit der Einschränkung immer schwerer fällt“, weiß die Pressesprecherin.

Gleichzeitig sei es wichtig, dass die Impfungen weiter vorangehen. Derzeit werden im Coburger Impfzentrum mit Außenstationen und Mobilteams wöchentlich 4200 Impfungen vorgenommen. „Jede verfügbare Impfdose wurde bisher auch verimpft“, versichert Rösler. Eigentlich hätte man Kapazitäten, weitaus mehr Menschen Vakzine zu verabreichen, diese könnten aufgrund der immer noch zu geringen Liefermengen aber nicht ausgeschöpft werden.

„Landrat Sebastian Straubel und weitere politische Vertreter aus der Region haben sich bereits vergangene Woche an Gesundheitsminister Holetschek gewandt und stehen diesbezüglich im Austausch mit dem Gesundheitsministerium“, betont die Pressesprecherin.

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