Down Under unter Wasser Jahrhundertflut im australischen Bundesstaat Queensland

Markus Brauer/

Eine Fläche von der Größe Schwedens steht in Australien unter Wasser. Dabei ist das Outback eigentlich eher trocken. Die Flut bricht Rekorde - und es soll noch mehr Regen kommen.

 
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Ein am Dienstag (1. April) aufgenommener Screenshot der Überschwemmungen in der Gemeinde Thargomindah, Queensland. Foto: BULLOO SHIRE COUNCIL/AAP/Daniel Roy/dpa

Bei den schlimmsten Überschwemmungen seit 50 Jahren steht im australischen Bundesstaat Queensland ein riesiges Gebiet im Outback unter Wasser. Die Regionalregierung teilte mit, die betroffene Region sei mittlerweile zweimal so groß wie der australische Bundesstaat Victoria. Das sind rund 450.000 Quadratkilometer und entspricht in etwa der Größe Schwedens.

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„Lebensgrundlage, die vor der Nase weggespült wurde“

Nach Angaben von Queenslands Landwirtschaftsminister Tony Perrett kamen in den Fluten mindestens 100.000 Nutztiere ums Leben oder wurden von den Fluten mitgerissen. Für Farmer und die Agrarindustrie sei dies ein enormer Verlust.

„Die Zahlen werden voraussichtlich noch weiter steigen. Das ist in vielen Fällen ihre Lebensgrundlage, die ihnen vor der Nase weggespült wurde“, sagt der Minister.

Vorausgegangen waren extrem heftige Regenfälle. Viele Flüsse traten über die Ufer. Das Hochwasser sei schlimmer als eine verheerende Flut im Jahr 1974, berichteten örtliche Medien. Besonders schlimm betroffen war der Ort Thargomindah, etwa 1100 Kilometer westlich von Brisbane.

Ein Traktor steht im überschwemmten Hof des Anwohners Stephen Cowley in Adavale, Foto: AAP/Stephen Cowley/dpa
Die Landschaft ist flächig überschwemmt nach Rekordregenfällen in Adavale, Queensland. Eine Stadt im Outback wird evakuiert, da weitreichende Überschwemmungen einen durchnässten Staat heimgesucht haben und keine Besserung in Sicht ist. Foto: AAP/Stephen Cowley/dpa
Überschwemmungen in Quilpie Foto: AAP/Lauran Gilligan/dpa
„Das Ausmaß der Verwüstung ist unfassbar.“ Foto: Imago/AAP

Zahlreiche Häuser und die Straßen stehen völlig unter Wasser. Mehr als 200 Anwohner hätten sich in der Nacht am örtlichen Flughafen in Sicherheit gebracht, berichtete die Nachrichtenagentur AAP. Viele Betroffene hätten in ihren Autos oder in Campervans geschlafen.

„Das Ausmaß der Verwüstung ist unfassbar“, zitiert AAP Queenslands Premierminister David Crisafulli. Meteorologen sagen zudem weitere Regenfälle voraus, sodass die Wassermassen noch steigen könnten.