Ein „Eigengewächs“ der ersten Auszubildenden-Generation ist Theresa Moser. Die junge Frau hat als Erste im Jahr 2016 eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft begonnen und ist nach ihrem erfolgreichen Abschluss nun schon seit zwei Jahren für alles rund um die Beerdigung zuständig. Mit ihr war Jobentdeckerin Laura auch bei einer Trauerfeier im Bamberger Hauptfriedhof. Dort erfuhr die Gymnasiastin, wie der letzte Abschied würdevoll gestaltet wird. Laura durfte auch die Urne auf die Stele in der Trauerhalle stellen und für die Hinterbliebenen Erinnerungsfotos von der Feier machen.
Juniorchef Sebstian Schunder ist nicht nur Bestattermeister und Betriebswirt, sondern auch geprüfter Thanatopraktiker. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Fähigkeit, Verstorbene für den Abschied zu balsamieren und präparieren. Gerade Menschen, die bei einem Verkehrsunfall zu Tode kamen oder Opfer eines Gewaltverbrechens waren, sind manchmal sehr entstellt. Sebastian Schunder hilft als einer von nur rund 90 Thanatopraktiker in ganz Deutschland, dass die trauernden ihren Angehörigen so in Erinnerung behalten können, wie er mal war. Davon war Laura sehr beeindruckt, auch, wenn aktuell keine Präparation anstand. Dafür war es für sie sehr interessant, wie man einen Toten einkleidet, denn auch dabei durfte Laura zuschauen.
Im Bestattungsinstitut gibt es allerdings noch viel mehr zu tun, als Beisetzungen auszurichten, wie Laura in ihrem Blog erklärt. „Für die Hinterbliebenen werden Tätigkeiten wie das Abmelden von Versicherungen und Ämtern übernommen. Man ist der Ansprechpartner für trauernde Angehörige, das heißt, man sollte Geduld haben und auf die Betroffenen eingehen. Zudem muss man stets den Überblick behalten, da immer wieder neue Anrufe, E-Mails und vieles mehr zu bearbeiten sind.“
Als Jobentdeckerin war Laura im August schon in einer Bäckerei in Produktion und Verkauf sowie in einem Blumenfachgeschäft als Floristin unterwegs. Mit dem Bestattungshandwerk hat sie eine neue spannende Sparte entdeckt, wie sie erzählt.
Dennoch kann sich die Gymnasiastin noch nicht entscheiden, was sie später einmal beruflich machen will. „Es ist alles noch offen, denn ich habe ja noch zwei Jahre Zeit“, sagt Laura, die im Sommer 2023 ihr Abitur absolvieren wird.