Joint Venture Historischer Schritt für Brose

Probesitzen auf Sitech-Produkten: Herbert Diess, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen AG (links), und Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG, in der Autostadt Wolfsburg. Foto: Brose

Der Automobilzulieferer gründet ein Gemeinschaftsunternehmen mit VW. Die Mitarbeiterzahl der Gruppe mit Stammsitz in Coburg soll weltweit auf 34 000 wachsen.

 
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Coburg - Das zwischen Volkswagen und Brose beschlossene Joint Venture (die Neue Presse berichtete) ist nach Angaben des Coburger Automobilzulieferers von großer strategischer Bedeutung. „Nach 70-jähriger Lieferbeziehung wurde zum ersten Mal für beide Unternehmen eine derartige Partnerschaft vereinbart“, heißt es in einer Mitteilung von Brose. Das neue Gemeinschaftsunternehmen soll den Namen Brose Sitech tragen. Gegenstand des Joint Ventures zwischen dem zweitgrößten Automobilhersteller und dem viertgrößten Zulieferer in Familienbesitz sind die Entwicklung und Produktion von Sitzkomponenten, kompletten Fahrzeugsitzen und vernetzten Innenraumkomponenten.

Volkswagen und Brose werden je 50 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen halten. Es beschäftigt an sechs Standorten in Deutschland, Polen und China 5200 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro. Das Volumen für den Eigenbedarf soll in den nächsten Jahren verdoppelt werden und das Joint Venture als selbstständiger Anbieter auch für andere Automobilhersteller auftreten.

Die industrielle Führung des neuen Unternehmens werde bei Brose liegen. Dessen langjähriger Geschäftsführer Thomas Spangler (56) werde den Vorsitz in der Geschäftsführung übernehmen.

Die Zusammenarbeit mit Volkswagen soll nach Unternehmensangaben „einen erheblichen Beitrag zur Steigerung des Geschäftsvolumens der Brose-Gruppe bis 2025 auf 9,7 Milliarden Euro und zu einer Zunahme der Beschäftigung auf etwa 34 000 Mitarbeiter leisten“.

Die finale Unterzeichnung des umfangreichen Vertragswerkes erfolgte an der Spitze ihrer Delegationen durch den Vorstandsvorsitzenden des Volkswagen Konzerns, Herbert Diess, und den Vorsitzenden der Brose Gesellschafterversammlung, Michael Stoschek. Die kartellrechtliche Genehmigung werde in der zweiten Jahreshälfte 2021 erwartet.

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