Jugendtreff Struwwelpeter Kunst für den Limogarten

Heike Schülein

Eine Woche lang dreht sich im „Struwwelpeter“ in Kronach alles um Holz. Acht der entstandenen Skulpturen schmücken künftig den Kulturtreff.

 
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Kronach - Holzstaub liegt in der Luft, die Späne fliegen nur so davon. Es wird gefeilt und gesägt, geschnitzt und geklopft, abgeflammt und gemalt – mächtig was los war in der vergangenen Ferienwoche auf dem Gelände des Jugend- und Kulturtreffs „Struwwelpeter“ in Kronach, das von Montag bis Freitag fast schon einer Schreinerwerkstatt glich. Insgesamt rund 40 handwerklich begeisterte Kinder, Jugendliche und Erwachsene stellten beim Holzkunst-Workshop mit dem rumänischen Bildhauer Christian Ianza ihr Talent unter Beweis. Dabei entstanden Holzskulpturen – einerseits zum Mitnehmen für das eigene Zuhause; insbesondere aber für den Limogarten des „Struwwels“.

Teilnehmer waren vor allem Mitglieder von acht Teams des Jugend- und Kulturtreffs. Gemeinsam hatten sich diese zuvor in ihren Gruppen überlegt, wie sie den jeweiligen Holzstamm mit für ihr Team charakteristischen Elementen gestalten können. Die Arbeiten teilten sich dann die jungen Leute untereinander auf, sodass jeden Tag jemand anderes daran werkelte. Die einzelnen Arbeitsschritte – vom Entwurf über die Umsetzung mit verschiedenen Holzwerkzeugen bis hin zur abschließenden Bemalung und Versiegelung – wurden ihnen dabei von Christian Ianza aufgezeigt.

Kreative Kunstwerke

„Es hat viel Spaß gemacht, mit so vielen eigenen Persönlichkeiten zusammen zu arbeiten“, erklärt der im Landkreis allseits bekannte Künstler. Gleichzeitig, so räumt er ein, sei es auch etwas schwierig gewesen, da normalerweise jeder Teilnehmer sein eigenes Kunstwerk erschaffe. Von den Ergebnissen zeigt er sich dennoch begeistert; werden nunmehr doch gleich acht kreative Kunstwerke den Außenbereich des „Struwwels“ bereichern.

Auf der Skulptur des „Struwwel-Teams“ ist ein schwarz-weißer friedensstiftender Handschlag zu sehen. Auch das Struwwel-Logo mit den orangen Haaren darf nicht fehlen. Darüber wurde ein symbolisches „schützendes Dach“ gestaltet, während sich unten die roten Backsteine des Hauses finden. Das „Du-bist-Struwwel-Team“ gestaltete auf ihrer mit einem Herz gekrönten Statue verschiedene Aktivitäten wie Lagerfeuer – ebenso wie das „Action-Team“, das unter anderem Sportgeräte wie auch ein Netz darstellte sowie als „Kopf“ einen Fußball. Das Netz wiederum kann auch als Schutz- bzw. Auffangnetz für junge Leute verstanden werden. Ganz im Zeichen von „Festung rockt“ steht die Skulptur des „Festival-Teams“, unter anderem mit einer Gitarre und „Partyvolk“.

Den Zauber des Schwarzen Kontinents fängt das „Afrikafest-Team“ ein – mit seiner afrikanischen Skulptur, deren Kopf Christian Ianza mit einem Gasbrenner die entsprechende Farbe verlieh. Eine „Kroniche Housnkuh“ mit einer Aubergine in der Hand ziert das Kunstwerk des „Teams Internationaler Jugendaustausch“ – eine Reminiszenz an den Austausch mit jungen Leuten der rumänischen Stadt Alba Iulia, die auch stilistisch mit ihrer zwölf Kilometer langen sternenförmigen Festungsmauer wiedergegeben wird. Oben auf der Statue wurde die Weltkugel gesetzt. Eindrucksvoll ist auch die Skulptur des Fördervereins mit zwei nach oben greifenden, den „Struwwel“ umschlingenden Händen sowie das Kunstwerk des „Bedienungsteams“ – eine echte Hommage an den Jugend- und Kulturtreff!

Kratzbaum Marke Eigenbau

Aber auch „Privatleute“ nahmen an dem Workshop teil, darunter Georg aus Friesen und sein Sohn Jannis, deren Katze Lucky sich über einen neuen, ganz individuellen Kratzbaum Marke Eigenbau freuen darf. Der Holzkunst-Workshop wurde vom Kronacher Jugendforum getragen und konnte dank der Unterstützung durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ komplett kostenlos angeboten werden.

Am 4. und 5. September wird als zweiter Teil des Projekts ein Metallbau- und Schweiß-Workshop ebenfalls im „Struwwelpeter“ angeboten. Markus Geiger wird dabei interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einem eineinhalbtägigen Kurs Grundkenntnisse im Schweißen vermitteln. Auch dieser Workshop ist dank der Förderung gänzlich kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt; eine Anmeldung im Jugend- und Kulturtreff per E-Mail oder telefonisch unter 09261/51511 erforderlich. Der Workshop findet bei jeder Witterung statt – im Garten oder notfalls drinnen.

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